Zwei Stunden Natur pro Woche sind gut für die Gesundheit

Jul 18, 2019 by apost team

Zwei Stunden Natur pro Woche sind gut für die Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit fast 20.000 Teilnehmern aus Großbritannien. Demnach sei mehr Zeit im Grünen nicht nötig und führe zu keinem besseren gesundheitlichen Ergebnis. Warum genau diese Zeit so gut für einen sei, bleibt unklar.

Ein Ausflug ins Grüne macht nicht nur Spaß, er ist auch noch gesund! Über weite Felder spazieren, eine Pause im Park verbringen, ein Picknick am See oder ein Fahrradausflug in die Berge: Die Stunden in der Natur sind ein Genuss für Körper und Geist.

Dabei müssen solche Ausflüge nicht einmal lange andauern, um einen gesundheitlichen Vorteil zu bieten. Etwa zwei Stunden pro Woche im Grünen sollen ausreichen, um der Gesundheit einen Gefallen zu tun. Das fand ein Wissenschaftlerteam um den Engländer Mathew White nun heraus. Die Studie mit Wissenschaftlern aus den USA, Schweden und dem Vereinigten Königreich, wurde erst kürzlich im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlicht.

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Eine weitere Untersuchung eines amerikanischen Forscherteams hatte erst kurz zuvor ähnliche Ergebnisse ermittelt: Experten der Universität Michigan publizierten im April diesen Jahres eine Studie zur Stressreduktion durch den Zeitvertreib in der Natur. Demnach wiesen die untersuchten Personen deutlich geringere Level des Stresshormons Cortisol auf, wenn sie sich zuvor 20 bis 30 Minuten im Grünen aufgehalten hatten.

Das Besondere an der Studie des Briten Mathew White ist, dass eine Großzahl an Probanden genutzt wurde. Mehr als 19.800 Briten nahmen an der Untersuchung teil und konnten damit einen weit größeren Teil der Bevölkerung repräsentieren. 

Abgefragt wurde, wie lange sich die Probanden in der vergangen Woche in der Natur aufgehalten hatten und wie sie ihr aktuelles Wohlbefinden einschätzen würden. 

Das Ergebnis: Am besten, bezogen auf Körper und Geist, fühlten sich jene Personen, die zwei- bis zweieinhalb Stunden draußen im Grünen verbracht hatten. Probanden, die weniger als 120 Minuten in der Natur verbracht hatten, konnten die vermeintlich wohltuenden Vorteile dieser nicht spüren. Auch der Aufenthalt von mehr als 150 Minuten in der Natur schien keine weiteren zusätzlichen Wirkungen auf das Wohlbefinden zu haben.

Auch spiele es keine Rolle, in welcher Umgebung die Natur genossen wurde. Sowohl kleine Parks, als auch große Felder oder Waldstücke wurden als gleichermaßen gesundheitsfördernd eingeschätzt.

Zudem sei es irrelevant, ob die 120 Minuten während eines längeren Ausfluges oder durch viele kurze Pausen im Grünen verbacht wurden. Entscheidend sei alleine die Gesamtdauer in der Natur.

Die Ergebnisse sind jedoch nicht allgemeingültig: Probanden der Studie waren nur Erwachsene, sodass die Ergebnisse keine Aussagen über den Effekt auf Kinder und Jugendliche machen könnten. 

Aber: Untersucht wurden gesunde Studienteilnehmer, sowie solche, die unter chronischen Krankheiten leiden. Die Vermutung, dass die Ergebnisse verfälscht seien, da es eben nur gesunde und unternehmungslustigere Menschen seien, die solche Ausflüge machen, sei also unbegründet.

Auch der sozioökonomische Status der Probanden sei bei den Ergebnissen irrelevant gewesen. So habe es keine Unterschiede zwischen den Personen gegeben, die durch einen besseren Wohnsitz einen leichteren Zugang zur Natur hatten und denen, die für einen Ausflug mehr Zeit, Geld oder Aufwand investieren mussten.

Trotzdem hat die Studie einige Schwachstellen: So basieren die Ergebnisse auf Selbstauskünften, die nur schlecht überprüft werden können. Auch bedeute der statistische Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Aufenthalt in der Natur nicht zwangsläufig eine Kausalität.

Zwar kann die Zeit im Grünen gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, sie muss jedoch nicht der ausschlaggebende Grund für das Wohlbefinden sein.

Eine Frage bleibt jedoch: Weshalb tut uns die Natur so gut?

Diese Frage konnte durch die Studie nicht beantwortet werden. Vermutet werden könnte, dass es ein Zusammenspiel von körperlicher Bewegung, Entspannung und frischer Luft sei, das unserem Körper und Geist so gut tue. Auch der Verzicht auf das Smartphone und Internet könnte beruhigend auf uns wirken. Zudem könnten Stoffe verantwortlich sein, die von den Pflanzen abgesondert werden und auf den menschlichen Organismus wirken.

Welche Faktoren jedoch im Einzelnen für die wohltuende Wirkung auf uns verantwortlich sind, bleibt ungewiss.

Klar bleibt jedoch, dass wir mit ein paar Minuten im Grünen unserem Körper und unserer Seele etwas Gutes tun können. Und deshalb sagen wir: Raus ins Grüne!

Wie verbringst Du gerne Deine Freizeit - unternehmungslustig in der Natur oder entspannst Du lieber in den eigenen vier Wänden? Berichte es uns gerne in den Kommentaren und vergiss nicht, diesen Beitrag auch Deinen Freunden zu zeigen. Vielleicht macht ihr ja mal einen gemeinsamen Auslfug ins Grüne?

Unsere Inhalte sind nach bestem Wissen erstellt, sind jedoch allgemeiner Natur und ersetzen keinesfalls eine individuelle Beratung mit Deinem Arzt. Deine Gesundheit ist uns wichtig!