Trypophobie: Treiben Dich Ansammlungen von Löchern an den Rand des Wahnsinns?
Jun 27, 2018 by apost team
Kannst Du einen Granatapfel essen oder macht Dich der Anblick, nachdem er aufgeschnitten wurde, krank? Wenn Du Dich schon einmal so gefühlt hast leidest Du höchstwahrscheinlich an einer Erkrankung namens "Trypophobie". Dieses Leiden definiert eine Person, die eine irrationale Angst vor Löchern oder unebenen Oberflächen hat, die in einem bestimmten Muster angeordnet sind.
Gibt es eine medizinische Behandlungsmethode?
- Übelkeit
- Gänsehaut
- Panikattacken
- Ekel
- Zittern
- Schwitzen
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Die Person, die diesen Beitrag verfasst, fand Gleichgesinnte und der Begriff wurde zu einer Art Meme in den sozialen Medien, als andere Menschen die gleichen Symptome zeigten, wenn sie unregelmässig geformten Löchern und unebenen Oberflächen in bestimmten Lebensmitteln oder Gegenständen ausgesetzt waren. Auslöser waren einige der folgenden Punkte:
- Granatäpfel
- Erdbeeren
- Regen-Kondensation an Fenstern und anderen Objekten
- Seifenblasen
- Ansammlungen exakt gleicher Objekte wie z. B. Augen, Getupfte Muster, Murmeln usw...
- Korallenriffe
- Schwämme
- Hautausschläge mit stark ausgeprägten Beulen
- Gischt oder allgemeine Schaumbildungen
Leute mit diesem Leiden haben einige ihrer Empfindungen, die sie verspüren, wenn sie diesen oder ähnlichen Sachen ausgesetzt sind, online geteilt. Darunter sind folgende Beiträge:
- "Mein ganzer Körper fängt an zu Jucken und Schauer laufen mir eiskalt den Rücken hinunter"
- "Ich verspüre sofortigen Ekel und meine Haut fängt an zu kribbeln."
- "Ich brauche sofort etwas, das ich zerreissen kann."
- "Ich ahne nichts Böses und auf einmal sehe ich etwas, das aussieht wie Seifenblasen und ich fühle mich plötzlich krank."
Wenn Du glaubst unter Trypophobie zu leiden, kannst Du Dich selbst testen und nach einigen Bildern mit Löchern oder unregelmässig geformten Oberflächen googlen, die diese Symptome laut den obigen Aussagen auslösen können. Wenn Du feststellst, dass Dinge wie zum Beispiel Seifenblasen in einem Waschmittel-Werbespot ein mulmiges oder seltsames Gefühl in Dir auslösen oder ein bestimmtes Muster in Deinem Alltag entweder bei der Arbeit am Schreibtisch oder zu Hause auf der Tapete Dir immer wieder ein komisches Gefühl, ja sogar Schwindelgefühl vermitteln, dann leidest Du eventuell unter Trypophobie.
Wenn Du im medizinischen Bereich arbeitest, kann es sich dabei auch um bestimmte Seh- oder Körperorgane handeln, die Lochmuster einschliesslich Blutzellen aufweisen. Wenn sie nicht in Schach gehalten werden, können diese Bilder, die Du entweder online oder in Deinem täglichen Leben siehst, möglicherweise obsessiv werden und Du nicht mehr in der Lage sein, sie aus Deinem Kopf zu bekommen.
Was verursacht Trypophobie?
Im Jahr 2009 führte Wilkins die Idee der Trypophobie bei seinen Psychologiestudenten in einer seiner Klassen ein. Er machte ein Experiment, bei dem er zwei getrennte Bilder gleichzeitig auf einem Bildschirm darstellte - eines von einer bewaldeten Landschaft und das andere von einer Lotusblume mit kleinen Löchern auf der Oberfläche. Er bat die Schüler, die Bilder mit der grössten Apathie gegenüber allgemeinen Fotos zu kommentieren. Eine Studentin sagte jedoch aus, dass sie tatsächlich so sehr vom Bild der Lotusblüte angewidert war, dass sie physisch krank wurde. Wilkins, ein Experte auf dem Gebiet des visuellen Stresses, teilte seine Erkenntnisse mit seinem Kollegen Geoff Cole, die beide ihre eigene wissenschaftliche Untersuchung der visuellen Konstrukte hinter der Phobie von Lochmustern und unregelmässigen Oberflächen begannen. Das führte zur Veröffentlichung eines Artikels aus dem Jahr 2013 mit dem Titel Angst vor Löchern. In diesem Artikel beschrieben Wilkins und Cole, wie während des Forschungsprozesses einer ihrer Laboranten Ekel vor einem der Bilder aufwies, welches in einem Experiment mit einem blauen Kraken verwendet wurde. Dabei handelte es sich um ein äusserst giftiges Exemplar, besonders für Menschen.
Sie argumentierten, dass andere giftige Arten wie bestimmte Spinnen, Schlangen, Schnecken, Fische und Amphibien alle gemeinsam haben, dass sie Lochmuster oder Unebenheiten als Teil ihres Erscheinungsbildes zu haben scheinen. Wilkins und Cole kamen zu dem wissenschaftlichen Schluss, dass Menschen, die an Trypophobie leiden, eine erhöhte instinktive Reaktion auf diese giftigen Kreaturen haben; deshalb signalisiert ihr Gehirn ihnen, auf diese Art von Mustern zu reagieren, wenn sie mit ihnen in visuellen Kontakt kommen.
Wilkins und Cole warnen jedoch vor der Aussage, dass es sich bei Trypophobie tatsächlich um eine Phobie im eigentlichen Sinne handelt. Als wahrscheinlicher gilt es stattdessen, dass eine seltene Gruppe von Menschen intuitiver ist, wenn es um die Wahrnehmung gefährlicher Arten geht und sie so eine natürliche Gefahrenreaktion auslösen können, im Gegensatz zu uns anderen, die diese Fähigkeit über Tausende von Jahren verloren haben. Gehörst Du zu diesen seltenen Menschen?
Wenn Du jemand bist, der diese Erfahrung gemacht hat oder jemanden kennst, der sie gemacht hat, lass es uns wissen und zeige diesen Artikel Deinen Freunden und Deiner Familie!