Menschen, die mit ihren Haustieren sprechen, sind intelligenter als die, die nicht mit ihnen sprechen

Jul 08, 2018 by apost team

Wenn Du ein Haustier besitzt, hast Du wahrscheinlich schon öfter mit ihm gesprochen. Du kannst mit ihnen reden, wie mit jedem anderen Menschen. Du wünscht ihnen eine gute Nacht, Du fragst sie, ob sie durstig sind oder ob sie in den Park gehen wollen. Es scheint fast so, als würdest Du darauf warten, dass Dein Haustier mit Dir redet. Wenn Du mit Deinen Haustieren genauso redest wie mit anderen normalen Menschen, könnten Dich die Leute seltsam ansehen. Sei fragen sich vielleicht: "Bist Du verrückt?" oder fühlen sich wegen Deiner Angewohnheit unwohl. Vielleicht hast Du Dich deshalb gefragt, warum Du es überhaupt machst. Warum sprichst Du lieber mit Deinen Haustieren als mit anderen Menschen? Bist Du wirklich verrückt?

Mach Dir keine Sorgen. Deine Neigung, mit Deinen Haustieren, Pflanzen oder anderen unbelebten Gegenständen zu sprechen, ist nicht dumm. Es ist eigentlich ein Anzeichen für hohes Denkvermögen. Der Akt des Gesprächs mit Deinen Haustieren ist Teil eines Begriffs, der sich Anthropomorphisierung nennt. Anthropomorphisieren ist, wenn Menschen menschenähnliche Emotionen, Eigenschaften oder Absichten an Objekte oder Lebensformen weitergeben, die nicht menschlich sind.

Nicholas Epley, Professor für Verhaltensforschung an der University of Chicago Booth School of Business, ist ein Experte für Anthropomorphisierung und erklärt, dass "Anthropomorphisierung historisch gesehen als Zeichen von Kindlichkeit oder Dummheit behandelt wurde, aber es ist eigentlich ein natürliches Nebenprodukt der Tendenz, die den Menschen auf diesem Planeten einzigartig klug macht."

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Dieser Begriff umfasst den Akt, nicht-menschliche Konzepte als menschlich zu sehen. Kinder anthropomorphisieren häufig und wir finden das süss und sonderbar. Wenn Erwachsene allerdings das Gleiche tun, neigen viele Menschen dazu, das als eine seltsame Gewohnheit zu betrachten. Experten zu diesem Thema erklären heutzutage, dass die Wahrnehmung menschlicher Eigenschaften in nicht-menschlichen Objekten tatsächlich ein Zeichen für überlegene Intelligenz ist.

Eine Studie, die 2011 an der Harvard University unter dem Titel "Niedlichkeit und Abscheu: Die vermenschlichenden und entmenschlichenden Effekte von Emotionen" durchgeführt wurde, hat Einblick in das Thema vermittelt. Einer Versammlung von Menschen wurden Fotografien von Jungtieren und erwachsenen Tieren gezeigt. Die Mehrheit der Testpersonen hat sich für Jungtiere entschieden. Später erklärten sie, dass sie den Tieren traditionell "menschliche" Namen geben würden und sie immer nach ihrem eigenen Geschlecht benennen würden. Sie sagten zudem, dass, wenn sie diese Jungtiere besässen, sie genauso mit ihnen sprechen würden, wie sie mit anderen Menschen sprechen.

Obwohl die Benennung von Tieren und Objekten die bekannteste Art und Weise ist, zu anthropomorphisieren, gibt es noch mehr. Du tust es bereits, wenn Du Deinen Tieren Charakterzüge verleihst. Eine Katze Dein "Baby" oder Deinen Hund einen "braven Jungen" zu nennen, ist nicht seltsam, es zeigt nur, wie intelligent Du bist.

Es ist kein Geheimnis, dass das menschliche Gehirn ein kompliziertes Mysterium ist, das noch gelöst werden muss. Unser ganze Forschung hat kaum die Spitze des Eisberg dessen, wozu unser Gehirn fähig ist, erforscht. Aber es sieht jetzt so aus, als wäre die Vermenschlichung von unbelebten Objekten wie Deinem Auto oder Puppen eigentlich nur ein Zeichen dafür, dass Du Dein Gehirn kreativ benutzt.

Anthropomorphismus ist bei Menschen üblich, hat aber auch unsere Haustiere positiv beeinflusst. Die Forschung hat gezeigt, dass, wenn Du mit Deinen Haustieren sprichst, sie Unterschiede zwischen den Wörtern lernen und sich an bestimmte Gesten von Dir erinnern. Da Tiere wie Hunde und Katzen seit Jahrhunderten Lebensgefährten sind, entwickeln sie sich entsprechend der Art und Weise, wie wir sie behandeln. Wenn Du mit Deinen Hunden sprichst, lernen sie, die damit verbundenen Worte und Gefühle zu verstehen. Katzen sind nicht so gut in der Lage, Wörter so gut zu verstehen wie Hunde, aber sie verstehen Deine Stimme und einfache Befehle.

Menschen versuchen aus drei Gründen, Objekte zu vermenschlichen. Manchmal sieht das Objekt aus, als hätte es ein Gesicht. Manchmal wollen wir mit dem Objekt befreundet sein, und manchmal sind wir neugierig auf sein Verhalten. Indem wir diese drei ursprünglichen Bedürfnisse, Objekte zu vermenschlichen, verstehen, erkennen wir, warum diese Angewohnheit für das Überleben und die Intelligenz des Menschen lebenswichtig ist.

Unser Gehirn zeigt Anzeichen von Verwirrung, wenn wir ein unbelebtes Objekt sehen, das Augen hat, weil wir versuchen, es als menschlich zu rationalisieren. Wenn Du Plastikaugen auf Deinen Ofen legst, wirst Du damit anfangen, mit ihm zu sprechen oder ihm einen Namen zu geben. Das bedeutet nicht, dass Du Wahnvorstellungen hast oder verrückt bist, sondern es bedeutet, wie durch wissenschaftliche Studien erklärt, dass es in unserer Natur ist, alles befreunden zu wollen, was wir nur irgendwie befreunden können.

Also mach Dir keine Sorgen. Deine Gewohnheit, mit Deinen Haustieren zu sprechen, ist ein natürliches Phänomen und absolut normal. Mit Dir ist alles in Ordnung! Dein Gehirn funktioniert genau richtig und vermenschlicht Dinge. Tatsächlich könntest Du intelligenter als Menschen sein, die nicht mit ihren Haustieren sprechen.

Sprichst Du mit Deinen Haustieren? Hat Dich jemals jemand seltsam genannt, weil Du es gemacht hast?