Ein Junge mit Autismus soll als Hausaufgabe ein Gedicht verfassen – daraufhin ist seine Lehrerin sprachlos
Okt 02, 2020 by apost team
Manchmal können Schüler ihre Lehrer überraschen. Gelegentlich wird eine einfache Aufgabe ausgeteilt und die Arbeit des Schülers haut einen total um. Das war bei der Lehrerin von Benjamin Giroux der Fall, als sie ihren Schülern den Auftrag gab, ein Gedicht mit den Worten "Ich bin" am Anfang jeder Strophe zu schreiben.
Benjamin ist ein 14-jähriger Junge mit Autismus aus Plattsburg, New York, der im Jahr 2016 im Alter von 10 Jahren mit seiner Hausaufgabe weit über sich hinauswuchs, indem er ein wunderschönes Gedicht über seine Erfahrung mit Asperger schrieb.
"Ich bin seltsam, ich bin neu."
In dem Gedicht kommt immer wieder folgender Satz vor: "Ich bin seltsam, ich bin neu", und beschreibt seine Kämpfe, als Kind mit Autismus dazuzugehören. Es ist von Anfang an klar, dass Benjamin versteht, dass er nicht wie andere Kinder seines Alters ist.
Er räumt ein, dass dies schwierig für ihn ist. Seine Worte fangen die Traurigkeit und Isolation ein, die man erfährt, wenn man anders ist als andere, was man gut nachvollziehen kann. Man kann mit Sicherheit sagen, dass jeder Mensch diese Gefühle irgendwann in seinem Leben einmal spüren wird.
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Benjamins Gedicht fängt diese Emotion perfekt und mit einer Geistesschärfe ein, die weit über sein Alter hinausgeht. Die letzte Strophe des Gedichtes ist hoffnungsvoller und lässt den Leser wissen, dass er erkennt, dass andere genauso fühlen und dass jeder auf seine Weise ein wenig seltsam ist. Es ist eine einzigartige Beobachtung, die nicht viele Kinder in seinem Alter machen würden und gibt uns einen Einblick, was in seinem Kopf vorgeht.
All photos were used with the explicit permission of Benjamin Giroux/FacebookBenjamins Gedicht war so bewegend, dass es der National Autism Association ins Auge fiel. Die Organisation teilte es auf ihrer Facebook-Seite, wo es fast 40.000 Mal geteilt wurde. Es hat das Bewusstsein für Autismus und die Emotionen, die die Betroffenen erfahren, erhöht.
Das Gedicht wurde in 20 verschiedene Sprachen übersetzt und mittlerweile ist daraus ein Buch mit dem Titel "Ich bin seltsam, ich bin neu" entstanden, das Anfang des Jahres vom Schiffer-Verlag veröffentlicht wurde, wie es in einem neueren Facebook-Beitrag von Giroux heißt.
Der Hashtag #oddtoo wurde auch in den sozialen Medien mit ihm in Verbindung gebracht. Manchmal fällt es dem Autor schwer, den Erwartungen seines ersten Gedichts gerecht zu werden und er entscheidet sich heute dafür, sich durch Kunst und Musik auszudrücken.
Leite dieses Gedicht an Deine Freunde und Familie weiter, um das Bewusstsein für Autismus zu schärfen. Wir müssen das Stigma beenden, das diese Störung umgibt, die so viele Menschen auf der ganzen Welt betrifft, und diese Welt zu einem Ort machen, der mehr Akzeptanz und Verständnis zeigt.