Die traurige Abwärtsspirale von Kristin Nelson, der verstorbenen Schwester von NCIS-Schauspieler Mark Harmon

Feb 04, 2022 by apost team

Der Schauspieler Mark Harmon ist seit über 50 Jahren eine feste Größe im Fernsehen. Am bekanntesten ist er für seine Rolle als Special Agent Leroy Jethro Gibbs in "NCIS" – die er 18 volle Staffeln lang spielte –, aber er hat auch in vielen anderen beliebten Fernsehserien mitgespielt. Dazu gehören "The West Wing", "Chefarzt Dr. Westphall" und "JAG", wo seine "NCIS"-Figur ursprünglich eingeführt wurde.

Mark ist jedoch bei Weitem nicht der einzige Schauspieler in seiner Familie – seine Frau Pam Dawber, mit der er seit über 30 Jahren verheiratet ist, ist ebenfalls eine erfolgreiche Hollywood-Schauspielerin. Dawber machte in den 80er-Jahren in der Branche von sich reden, als sie neben Robin Williams in "Mork vom Ork" auftrat. Sie spielte aber auch in anderen Serien mit, wie z. B. in "My Sister Sam". Nachdem das Paar jedoch Kinder bekommen hatte, entschied sich Dawber, ihre Schauspielkarriere aufzugeben, um ihre beiden Söhne großzuziehen.

Allerdings ist nicht nur seine Frau in der Branche tätig – tatsächlich hat auch Mark das Showbusiness im Blut. Der Sohn des Football-Stars Tom Harmon und der Schauspielerin Elyse Knox hat außerdem zwei Schwestern, Kristin Nelson (geborene Harmon) und Kelly Harmon. Beide Schwestern machten ebenfalls Karriere in der Unterhaltungsbranche – Kelly ist Model und Schauspielerin, während Kristin als Schauspielerin und Malerin gearbeitet hatte.

Tragischerweise hatte Kristin, die 2018 an einem Herzinfarkt verstarb, ein schweres Leben, das von Eheproblemen, Drogenmissbrauch und sogar der Entfremdung von einem ihrer Kinder gezeichnet war. Mark spielte eine große Rolle bei dem Versuch, seiner Schwester zu helfen, und er hatte sogar vorübergehend das Sorgerecht für ihren jüngsten Sohn, als sie nicht in der Lage war, sich richtig um ihn zu kümmern. Werfen wir einen Blick auf Kristins tragische Lebensgeschichte und wie Mark ihr dabei geholfen hat.

Kristin Nelson, Rick Nelson (1963), (Michael Ochs Archives/Michael Ochs Archives via Getty Images)

Kristin wurde am 25. Juni 1945 in Burbank, Kalifornien, geboren und ist das älteste der drei Harmon-Kinder. Als sie 12 Jahre alt war, traf Kristin zum ersten Mal den Mann, der ihr späterer Ehemann werden sollte: Ricky Nelson. Ricky ist ebenfalls Sohn von Stars und trat mit seinen Eltern, Ozzie und Harriet Nelson, in der Serie "The Adventures of Ozzie and Harriet" auf. In der Sitcom, die von 1952 bis 1966 ausgestrahlt und als eine idealisierte Version des amerikanischen Familienlebens berühmt wurde, zeigte die Familie Nelson ihr wahres Leben.

Kristin besuchte eine private Mädchenschule in Bel Air, die Marymount High School, auf die auch andere Kinder von Berühmtheiten gingen. Dort freundete sie sich mit der späteren Schauspielerin Mia Farrow an, die in diesen Jahren eine ihrer engsten Freundinnen war.

Einige Jahre später, im Jahr 1963, heirateten Kristin und Ricky, die zu diesem Zeitpunkt 17 und 23 Jahre alt waren. Nur sechs Monate später brachte Kristin ihr erstes Kind, Tracy, zur Welt. Zu diesem Zeitpunkt war Ricky bereits ein Teenie-Idol und nach ihrer Heirat begann Kristin sogar, in "The Adventures of Ozzie and Harriet" aufzutreten, was ihre Schauspielkarriere in Gang brachte. Die beiden Frischvermählten spielten im Jahr 1965 sogar in einem Film mit dem Titel "Love & Kisses" mit, in dem es um zwei Teenager im Schulalter ging, die heirateten. Eine Zeitungsrezension bezeichnete ihren Auftritt in dem damaligen Film als "geniale Besetzung".

Doch obwohl es im Rampenlicht stand, ließ sich das Paar nicht davon abhalten, seine Familie zu vergrößern, und bekam drei weitere Kinder – Gunnar, Matthew und Sam.

Nach dem Ende von "The Adventures of Ozzie and Harriet" im Jahr 1966 trat Kristin noch ab und zu als Schauspielerin auf. Sie spielte unter anderem in dem mit einem Oscar ausgezeichneten Kurzfilm "The Resurrection of Broncho Billy" sowie in der Fernsehserie "Adam-12" mit.

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Rick Nelson, Kristin Nelson (1963), (Michael Ochs Archives/Michael Ochs Archives via Getty Images)

Es dauerte jedoch nicht allzu lange, bis Kristin in ihrem Privatleben Probleme bekam. Ricky war in den späten 60er- und 70er-Jahren ein echter Rockstar und ihr gemeinsamer Party-Lebensstil geriet allmählich außer Kontrolle. Dies geschah während der damaligen Gegenkulturbewegung. Kristin sagte 1987 in einem Interview mit People:

"Wir waren Hippie-Rock'n'Roller. Wir taten das, was alle anderen all diese Jahre getan haben."

Sie fügte hinzu:

"Am Anfang waren wir gemeinsam unterwegs. Ich habe versucht, dazuzugehören, und die Ehe zu retten, indem ich mit losgezogen bin und mich an Straßenkram beteiligt habe, der wirklich für niemanden gut ist. Nach einer Weile waren wir beide total kaputt. Ich habe eine Therapie gemacht und er eine Zeit lang auch, doch dann hat er angefangen, nicht mehr hinzugehen. Ich habe versucht, meiner Familie mitzuteilen, dass wir ein Drogenproblem haben und alle helfen müssen. Aber es wurde völlig geleugnet, dass etwas nicht stimmte."

Traurigerweise forderten die Probleme nicht nur ihren gesundheitlichen Tribut, auch ihre Beziehung und ihre Familie litten darunter. Kristin sagte im selben Interview:

"Ich wünschte, ich wäre damals in der Lage gewesen, mich noch tiefer mit dem Ganzen zu beschäftigen und Rick mitzunehmen. Ich wusste, wenn ich nicht gehe, würden wir beide sterben. Ich wusste, dass ich nur irgendwie versuchen würde, es für meine Kinder zu schaffen. Ich konnte Rick nicht mehr helfen."

Im Jahr 1977 zogen Kristin und die Kinder von zu Hause aus, nachdem sie Ricky beim Fremdgehen mit zwei Cheerleadern der Los Angeles Rams erwischt hatte. Später behauptete er, das sei ein abgekartetes Spiel gewesen, damit Kristin das Sorgerecht für die Kinder bekommen würde.

Gunnar Nelson, Rick Nelson, Tracy Nelson, Kristin Nelson, Matthew Nelson (1968), (Michael Ochs Archives/Michael Ochs Archives via Getty Images)

Das Paar führte daraufhin allerdings eine On-off-Beziehung. 1982 ließen sie sich dann endgültig scheiden, wobei ihre sehr öffentliche Trennung ein gefundenes Fressen für die Presse war, und die beiden hielten sich mit ihren Meinungen über den anderen nicht zurück. In einem Interview mit People aus dem Jahr 1987 gab Kristin zu, dass ihre Scheidung "unschön" gewesen sei. Auch die Beziehung zu einigen Mitgliedern ihrer Familie wurde dadurch belastet. Sie sagte, dass ihre Familie "Ricky nie einen Vorwurf gemacht hat" und dass sie stattdessen ihr die Schuld dafür gaben, wie die Dinge gelaufen sind. Sie behauptete:

"Sie haben mir immer die Schuld für alles gegeben. Als Katholiken haben sie mir nie verziehen, dass ich mich scheiden ließ. Und sie haben mir nie verziehen, dass ich nicht perfekt war."

In einer Dokumentation über die Nelson-Familie aus dem Jahr 1998 sagte Kirstin auch: "Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, gegen das Märchen zu kämpfen. Erst habe ich versucht, ein Teil davon zu sein, dann habe ich versucht, die Wahrheit zu sagen", womit sie sich auf ihre Ehe mit Ricky bezog.

Kristin gab zu, während der Scheidung wieder "ziemlich stark" auf die Drogen zurückgegriffen zu haben. In dieser Zeit begann Kristin, sich mehr auf die Malerei zu konzentrieren, doch sie war oft zu betrunken, um sich weiter der Kunst zu widmen. Irgendwann wurde ihr jüngster Sohn Sam in die Obhut von Kristins Eltern gegeben, da man sie nicht als fähig betrachtete, sich weiter um ihn zu kümmern.

Kurz darauf kam Ricky im Jahr 1985 bei einem Flugzeugabsturz tragischerweise ums Leben, zusammen mit seiner Band und seiner neuen Verlobten. Die traurige Nachricht wirkte sich nur noch negativer auf Kristins Verhalten aus und obwohl ihre ältesten Kinder bereits ausgezogen waren, lebte Sam immer noch bei ihr. Eines Tages rief der damals 12-Jährige seinen Onkel Mark an und flehte um Hilfe. Sams Tante Kelly erzählte People in demselben Interview, dass er sagte:

"Helft mir! ... Holt mich hier raus. Ich halte es nicht mehr aus. Meine Mutter ist wie ein Berg. Erst ist sie hoch oben, dann ist sie tief unten."

Kristin Harmon, Ricky Nelson (1978), (Ron Galella/Ron Galella Collection via Getty Images)

Da er sich nicht sicher war, ob Kristin unter Drogeneinfluss stand, schwor Mark, seinem Neffen zu helfen. Einige Tage später traf der "NCIS"-Schauspieler seine Schwester beim Einkaufen und sie war eindeutig betrunken, auch wenn sie im Nachhinein stets behauptet hatte, dies nicht gewesen zu sein, sondern lediglich erschöpft. Kurze Zeit später gelang es Mark, sie davon zu überzeugen, sich in eine Rehaklinik zu begeben. Kristin erzählte gegenüber People:

"Niemand außer meinem Bruder hätte mich dazu überreden können, weil ich ihm vertraute. Eine Stimme in mir sagte: 'Lass dir einmal im Leben von jemandem helfen.'"

Sam wollte jedoch bei seinem Onkel bleiben, und so kam es zu einem Sorgerechtsstreit zwischen Kristin und Mark. Kelly sagte:

"Die Absicht war nie, der Mutter das Kind wegzunehmen ... Die Absicht war, Sam in eine wohlbehaltene Umgebung zu bringen, in der er sich sicher fühlen und zur Schule gehen konnte, während seine Mutter gesund wurde."

Die Dinge begannen vielleicht mit guten Absichten, doch im Laufe des Falles wurden die Dinge nur noch grässlicher. Der Richter übertrug Mark vorübergehend das Sorgerecht für Sam, während der Fall eine Menge schmutziger Fakten der Familie ans Licht brachte. Dazu gehörte auch ein Kreuzverhör von Dawber, bei dem der Richter sie dazu befragte, ob sie jemals zuvor Drogen genommen habe.

Nach damaligen Berichten hatten die Medien Mark als den Bösewicht und Kristin als die Heldin dargestellt. In Anbetracht der Tatsache, dass der Prozess die Familie auseinandergerissen hatte, beschloss Mark, die Anklage fallen zu lassen, und Kristin erhielt wieder das Sorgerecht für Sam. Mark sagte dem Richter damals:

"Wir wollen damit nicht weitermachen ... Es ist schon zu viel Blut geflossen."

Es wurde jedoch eine Vereinbarung getroffen, dass Kristin, Sam und Mark gemeinsam eine Familienberatung besuchen sollten.

Mark Harmon, Kelly Harmon, Elyse Harmon, Kristin Harmon, Tom Harmon (1986), (Ron Galella/Ron Galella Collection via Getty Images)

People berichtete, dass der allgemeine Konsens war, dass es "ein typischer Familienstreit gewesen war, der am Esstisch hätte beigelegt werden sollen". Glücklicherweise begann sich die Beziehung von Kristin und Sam zu verbessern und in einem Interview im Jahr 2016 – zwei Jahre vor dem Tod seiner Mutter – sprach Sam darüber, wie sie die Dinge zwischen sich geregelt hatten. Er sagte:

"Wir stehen uns absolut nahe. ... Wenn man älter wird, sind Dinge, die einmal wichtig waren, nicht mehr so wichtig. Probleme sind keine Probleme mehr. Man kommt über sie hinweg oder nicht. Aber in den meisten Fällen hofft man, es zu schaffen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg und haben ein gutes Verhältnis zueinander."

Er sprach auch über seine Beziehung zu seinem verstorbenen Vater Ricky. Er sagte:

"Meine Beziehung zu Papa war schwierig. Ich habe ihn sehr geliebt, und ich weiß, dass er mich sehr geliebt hat, aber wir hatten nicht wirklich oft die Gelegenheit, uns zu sehen. Als ich aufwuchs, ließen sich meine Eltern gerade scheiden ... Das zog sich durch meine ganze Kindheit."

In dem Interview sprach Sam über seine Musikkarriere und vor allem über den Einfluss seines Vaters. Er sagte auch, dass seine Mutter "unglaublich kreativ" sei und dass "er sie anruft und sie nach Ideen fragt und was sie darüber denkt". Trotz der harten Zeit, die Sam mit dem Tod seines Vaters und dem anschließenden Kampf um das Sorgerecht zwischen seiner Mutter und seinem Onkel Mark durchlebte, ist es herzerwärmend zu wissen, dass sie sich zu einem späteren Zeitpunkt in Kristins Leben wieder versöhnt haben und sich nahestanden.

Gunnar Nelson, Tracy Nelson, Matthew Nelson (1987), (Vinnie Zuffante/Michael Ochs Archives via Getty Images)

In den letzten Jahrzehnten ihres Lebens hielt sich Kristin weitgehend aus dem Rampenlicht heraus. Ein Jahr nach dem öffentlichen Sorgerechtsstreit um Sam heiratete Kristin den Fernsehproduzenten und Regisseur Mark Tinker. Ihre Ehe hielt 12 Jahre lang, bis sie sich im Jahr 2000 scheiden ließen.

Eine Sache in ihrem Leben, in der Kristin Trost fand, war die Kunst, insbesondere ihre Malerei. Als sie Tinker kennengelernt hatte, fragte er sie, was sie mit ihrem Leben anfangen wolle, und sie antwortete ihm: "Ich möchte malen." Ihre Bilder – die im Stil der naiven Kunst gemalt waren – waren bei Prominenten beliebt. Ihre Kunstkarriere erhielt einen bedeutenden Schub, als Jacqueline Kennedy ihr Kunstwerk mit dem Titel "When the Kennedys Were in the White House" kaufte.

In den späteren Jahren ihres Lebens lebte Kristin ein weitgehend privates Leben, bis sie am 27. April 2018 einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Ihre Tochter Tracy machte die Nachricht öffentlich, als sie auf ihrer Facebook-Seite schrieb:

"Meine Mutter, Kristin Harmon Nelson, ist letzte Nacht plötzlich und unerwartet verstorben. Liebe und Licht für sie."

Kristins Vermächtnis lebt durch ihre Kinder weiter, die alle in die Fußstapfen ihrer Familie in der Unterhaltungsbranche getreten sind. Tracy ist Schauspielerin, während Gunnar und Matthew die Band Nelson gegründet haben. Sam ist ebenfalls Musiker und hat die Band H Is Orange gegründet. Natürlich sind auch ihr Bruder Mark und ihre Schwester Kelly weiterhin mit der Familie verbunden.

Trotz der Schwierigkeiten in ihrem Leben fand Kristin später Frieden, nachdem sie trocken geworden war und sich auf ihre Kunst und den Wiederaufbau der Beziehung zu ihren Kindern konzentrieren konnte. Mit der Liebe ihrer Familie, die ihr auch in den schweren Zeiten eine Stütze war, lebt die Erinnerung an Kristin in ihnen weiter.

Mark Harmon (2014), (Steve Granitz/WireImage via Getty Images)

Kanntest Du die tragische Geschichte über Kristin Nelsons Leben? Was denkst du darüber, dass Mark Harmon vor seinem Erfolg bei NCIS in ein so schwieriges Familiendrama verwickelt war? Wenn Du den Artikel interessant fandest, dann leite ihn an Deine Bekannten weiter, damit auch sie lesen können, was Kristin alles überstanden hat.

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