Die Hyalomma-Zecke ist in Deutschland: Ist die riesige Tropen-Milbe gefährlich?

Jun 19, 2019 by apost team

Die tropische Riesenzecke Hyalomma hat nachweislich erstmals in Deutschland überwintert. Die Riesenzecken-Art kann schwere Krankheiten übertragen, die auch dem Menschen schwer schaden können.

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Ein Expertenteam der Universität Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr veröffentlichte diese Woche eine besorgniserregende Nachricht: Sechs Exemplare der tropischen Hyalomma-Zecke wurden wieder in Deutschland gesichtet. Nach Angaben der Experten sei die Art dieses Jahr "einen wesentlichen Schritt weiter auf dem Weg sich hier zu etablieren".

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Die Hyalomma-Zecke fällt vor allem durch ihre Erscheinung auf. Sie hat auffällig gestreifte Beine und kann zwei- bis dreimal so groß werden wie herkömmliche Zecken in Europa. Ihren Weg zu uns haben die Riesenzecken wahrscheinlich über Zugvögel gefunden, die sie als Wirte benutzt haben. Die Zecken können sich aktiv bis zu 100 Metern zu ihrem potentiellen Wirt zubewegen und bis zu 28 Tage dort ausharren.

Erstmals im vergangen Jahr konnten größere Mengen der Riesenzecke in Deutschland nachgewiesen werden, einige davon auch in NRW.

Nun wurden fünf weitere Zecken auf einem Pferdehof in Nordrhein-Westfalen sowie eine in Niedersachsen gefunden, erklärte Prof. Dr. Ute Mackenstedt der Universität Hohenheim„Und diesmal müssen wir davon ausgehen, dass diese Tiere bei uns in Deutschland überwintern konnten.“

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Verantwortlich für die Aktivität der wärmeliebenden Riesenzecken seien vor allem die hohen Temperaturen der letzten Zeit. 

Trotzdem bedeute der Fund der Zecken noch nicht, dass Hyalomma bereits in Deutschland heimisch geworden sei. Insbesondere bei der geringen Populationsgröße sei es schwierig für die Gattung, Männchen und Weibchen zu finden. "Zudem müssten sich Larven und Nymphen entwickeln, die Vögel oder auch Hasen als Wirt benötigen. Ob und wie das hier funktioniert, wissen wir noch nicht. Das müssen wir weiter beobachten.“

Die Zecken, die ursprünglich in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens in Südeuropas beheimatet sind, gelten im eurasischen Raum als wichtige Überträger der sogenannten Krim-Kongo- und Alkhumra-Virus.

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Erste Symptome des Krim-Kongo hämorrhagisches Fiebers können starke Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein sein. Auch Blutungen im Körper, den Augen oder Nase und Multipleorganversagen können, in fortgeschrittenen Stadien, folgen. In schwerwiegenden Fällen kann die Krankheit tödlich enden.

Da die erwachsenen Zecken nicht nur große Tiere, sondern auch Menschen als Wirt nutzen, können die Tierchen eine echte Gefahr darstellen.

Was sagst Du zu dem Fund der Hyalomma-Zecke? Weißt Du, was zu tun ist, solltest Du eine Zecke finden? Hilf auch den anderen und lasse uns Deine Tipps wissen! Vergiss nicht, diese neuen Informationen Deinen Freunden und Bekannten zu zeigen, damit auch sie in Zukunft besonders aufpassen können!