Das kritische Drittel - Frau verliert 3 Babys
Aug 17, 2018 by apost team
Schwanger! Freude, Glück und 1000 Pläne! Nun geht endlich der lang ersehnte Kinderwunsch in Erfüllung.
Leider ist das nicht immer der Fall. Noch immer kommt es zu Fehlgeburten, aufgrund verschiedener, körperlicher Faktoren. Ganz besonders die ersten drei Monate (das erste kritische Drittel) der Schwangerschaft besteht ein sehr hohes Risiko einer Fehlgeburt. Hier erzählt uns eine Mutter ihre Geschichte.
Insgesamt war ich 4 mal schwanger. Nur ein Kind überlebte, die anderen drei starben bereits in meinem Bauch.
Mein Mann und ich wollten immer zwei Kinder haben, aber es klappte nicht auf natürlichem Wege. Wir wollten es mit einer Kinderwunschbehandlung versuchen, was im Jahr 2010 dann auch schließlich klappte. Allerdings stieß mein Körper das Ungeborene bereits nach wenigen Wochen wieder ab. Ich bekam unerwartete Blutungen, blieb aber erstmals optimistisch und setzte mein Vertrauen in eine weitere Behandlung.
Aber auch dieses Mal starb das Baby in meinem Körper auf unerklärliche Weise. In der 7 Woche war auf dem Ultraschall kein Herzschlag zu erkennen. Es wurde ausgeschabt, ich fiel in schwere Depressionen. Wir hatten uns schon so sehr auf unseren kleinen Engel gefreut, bereits Namen überlegt und uns mit der nötigen Baby Ausstattung eingedeckt.
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Mein Mann konnte anders mit der Situation umgehen, nach einigen Wochen hatte er es auf seine Art verarbeiten. Mir war nicht so. Erst in einer Selbsthilfegruppe von Müttern, welche ebenfalls ihre Kinder verloren hatten, fand ich Trost und Halt. Endlich gab es Ansprechpartnerinnen, welche meine Situation nachempfinden konnten.
Im Herbst darauf erfolgte unser nächster Versuch, welcher endlich zum ersten Mal klappen sollte. Trotz panischer Angst, brachte ich im Juli 2012 eine gesunde Tochter zur Welt. Ich war so unbeschreiblich glücklich.
Im Jahre 2016 wurde ich unerwartet erneut schwanger, diesmal ohne Kinderwunschbehandlung. Ich freute mich so sehr, während mein Mann noch etwas skeptisch war. Leider zurecht. In der 8 Wochen traten wieder Blutungen ein, ein natürlicher Abgang erfolgte. Unsere mittlerweile vierjährige Tochter wusste von nichts. Sie fragte lediglich einmal, warum denn mein Bauch so dick wäre, nachdem ich das Kind bereits verloren hatte. Ihr zuliebe blieb ich äußerlich gehalten, innerlich zerbrach mein Herz.
Sie hatte mich schon öfter gefragt, warum sie denn kein Geschwisterchen bekomme. Ich versuchte das Thema so weit wie möglich zu vermeiden und sagte nur, dass es nicht so einfach wäre. Aber sie sei ohnehin unsere Nummer eins und unser ganzes Glück.
Meine Frauenärztin machte uns Hoffnung, dass es beim nächsten Mal sicher klappen würde und dass man mich mit Hormonen unterstützen würde. Die Frage, ob man die Fehlgeburten aus der Vergangenheit damit hätte verhindern können, beschäftigte mich noch für einige Zeit. Hätten sie überleben und gesund zur Welt kommen können?
Allerdings möchte mein Mann mittlerweile kein Kind mehr, die vergangenen Schicksalsschläge hatten ihm doch mehr zugesetzt, als ich erwartet hätte. Er hatte die Babysachen bereits auch schon alle wieder verschenkt.
Noch immer liegen Eizellen von mir auf Eis, für welche ich auch noch die jährliche Rechnung bezahle. Ich habe es bisher einfach noch nicht übers Herz gebracht, sie zu kündigen. Das wird wohl die schwerste Aufgabe meines Lebens sein.
Ein Kind zu verlieren, tut so unbeschreiblich weh. Bereits im Mutterleib beginnen Mütter eine emotionale Bindung aufzubauen. Ähnliche Erfahrungen bereits selbst oder mit Freunden erlebt? Leider kommen Fehlgeburten immer noch häufiger vor, als man denkt. Besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft ist das Risiko erhöht. Zeig diesen Artikel Deinen Freunden, damit sie sich über das Problem bewusst werden!