Wegen grausamer Tierquälerei: Hund nimmt an eigener Gerichtsverhandlung teil – und benimmt sich vorbildlich
Jul 26, 2019
Als junger Welpe wurde Campeon schwer misshandelt. Seine ehemalige Besitzerin aus Costa Rica setzte ihn zudem einfach aus und überließ ihn seinem eigenen Schicksal. Jetzt steht sie vor Gericht und muss sich den herzlosen Anschuldigungen stellen. Das Besondere: Campeon nimmt ebenfalls am Prozess teil.
Es ist kein alltäglicher Prozess, der aktuell in Costa Rica stattfindet: Im Zeugenstand sitzt nicht etwa eine Person, sonder der Hund Campeon.
Campeon (deutsch: Kämpfer oder Sieger) wird somit zum ersten tierischen Zeugen und kann an seiner eigenen Gerichtsverhandlung teilnehmen. Auf der Anklagebank sitzt seine ehemalige Besitzerin, die sich nun wegen Tierquälerei vorantworten muss.
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Erst kürzlich hatte Costa Rica neue Gesetze für Tierrechte verabschiedet. Campeon steht somit bei dieser Gerichtsverhandlung sinnbildlich für den Wert von Tieren und den verbesserten Schutz für die Vierbeiner des Landes.
Der Rüde sah diese Ehre sehr gelassen: Er verfolgte den Prozess in voller Ruhe.
Campeons vorbildliches Verhalten
Da es bei der Anklage um ihn ging, durfte er dem Prozess beiwohnen.
Der Richter hatte zu Beginn des Prozesses klar gemacht, dass er keine Störungen dulden werde. Campeon machte jedoch während der gesamten Zeit nur durch ein kurzes Gähnen auf sich aufmerksam und verhielt sich ansonsten sehr vorbildlich.
Die Anklage
Der Vorwurf gegen die ehemalige Besitzerin: Die Frau soll den kleinen Welpen 2017 ausgesetzt haben, nachdem sie sich zuvor kaum um ihn gekümmert hätte. Nach Angaben der Daily Mail sei der damals nur sechs Monate alte Welpe stark unterernährt gewesen und wies frische Schürfwunden am Hals auf.
Bis heute darf Campeon deshalb kein Halsband tragen. Laut der Vorsitzenden des Tierschutzverbandes der Stadt, Dora Castro, war es der Bruder der Beschuldigten, der die Tierretter auf den Fall aufmerksam machte.
Nach dem neuen Gesetz des Landes droht der ehemaligen Besitzerin bei einer Verurteilung nun eine hohe Strafe.
Bei minderschwere Misshandlungen von Tieren drohe inzwischen eine 50-tägige Haftstrafe, für eine grausame Behandlung können bis zu zwei Jahre Gefängnis verhängt werden. Hat die Misshandlung den Tod des Tieres zu Folge, drohe sogar eine Gefängnisstrafe von drei Jahren.
Campeons zweite Chance
Mit seiner neuen Betreuerin Isabel Aguilar hat Campeon nun eine zweite Chance erhalten. Ihr war es wichtig, dass er den Prozess mitverfolgen darf.
„Es geht um Menschlichkeit“, sagt sie in einem Interview. „Es geht darum, dass wir nicht schlechter oder besser als ein Tier sind. Wir fühlen dasselbe und haben dieselben Rechte.“
Dass Campeon Teil der Verhandlung wurde sei ihrer Meinung nach ein gutes Zeichen. "Ein Zeichen dafür, dass wir hier sind, um für Tierrechte zu kämpfen“, sagt Aguilar.
Wir sind froh, dass es Campeon nun besser geht! Konntest Du schon einmal einem Tier eine Chance auf ein besseres Leben geben? Erzähle uns davon! Zeige diese Geschichte auch Deinen Freunden. Sie werden sich sicherlich über das Happy End freuen!