Was genau passiert eigentlich in den Wechseljahren?

Jan 04, 2019

Wir alle kennen die Klischees: Entnervte Damen, denen selbst bei Minusgraden der Schweiß über das Gesicht strömt, gestandene Frauen, die beim Anblick von Katzenbabys die Fassung verlieren und hemmungslos anfangen zu weinen.

Was die sorglosen U-Vierziger-Mädchen aber nicht kennen, sind die harten Fakten, die hinter den Wechseljahren stecken. Wir leben in aufgeklärten Zeiten und doch schlagen diese Jahre des Wechsels offenbar doch immer wieder völlig unerwartet auf völlig unaufgeklärte Frauen ein.

Sind wir aufgeklärt?

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Im Gegensatz zur sexuellen Aufklärung, die uns im Kindesalter meistens eher schlecht als recht ereilt hat, fehlt die Aufklärung über die Wechseljahre völlig. Ob es nun die Eltern, die älteren Geschwister, die Lehrer oder vielleicht sogar der Frauenarzt war, im Prinzip waren wir Mädels doch im Bilde, dass da bald so eine ganz komische Phase, die sich Pubertät nennt, einstellen wird.

Da bekommt man die Periode, Brüste und Haare wachsen plötzlich, obwohl man sie weder will, noch brauchen kann und anscheinend ist man dann für ein paar Jahre schlecht gelaunt. Oder super gut gelaunt. Ah, offenbar meistens beides zusammen. So oder so ähnlich sah die Aufklärung im Alter von 7-12 Jahren doch aus, oder Mädels? Als dann tatsächlich alles zu fließen und sprießen begann, war man wenigstens gewarnt.

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Wir sind ganz sicher nicht aufgeklärt!

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Ein guter Frauenarzt nimmt Dir wahrscheinlich den Schrecken davor, auf den allmonatlichen Besuch der roten Armee zu verzichten. Ein sehr guter Frauenarzt gibt Dir ein paar Hinweise darauf, was sich in den Jahren, die vor Dir liegen, noch alles so verändern wird. Und der allerbeste Frauenarzt der Welt (das wäre dann wohl eine Frau) würde Dir solche Dinge sagen wie:

"Bald wird Ihr Kopfhaar lichter werden, aber keine Sorge, dafür bekommen Sie kräftige Barthaare, die jeder Pinzette stolz die Stirn bieten. Falls Sie in den nächsten Monaten Ihre Periode noch bekommen, dann höchstwahrscheinlich mit starken Schmerzen verbunden, aber die bemerken Sie vielleicht gar nicht, weil Sie so mit Ihren Stimmungsschwankungen beschäftigt sind."

Warum sagt uns das keiner? Weil niemand der Überbringer schlechter Neuigkeiten sein will?

Wir wissen es nicht, was wir aber sicher wissen, es heißt einmal wieder: Selbst ist die Frau!

Wir klären uns selbst auf!

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Wie macht man das in der heutigen Zeit, meine Damen? Genau, man befragt das Internet. Aber hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alles, was man hier findet, hat unbedingt etwas mit der eigenen Realität zu tun. Mittlerweile gibt es schon Ärzte, die Patienten ablehnen, die ihre Diagnose vorab im Internet recherchiert haben.

Hypochonder sollten großen Abstand von manchen Foren nehmen, da sonst die Selbsteinweisung der nächste logische Schritt ist. Also aufgepasst beim Internet-Check.

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Wofür es sich aber ganz herrlich eignet, ist das Mitleiden mit "Betroffenen". Es soll doch tatsächlich beruhigend wirken, wenn man da liest, dass Anne, 52, letzte Nacht dreimal den Pyjama wechseln musste, weil er komplett durchgeschwitzt war und Tina, 48, wehmütig ihrer Periode nachheult.

So sind wir Menschen: Geteiltes Leid ist halbes Leid und wenn es anderen auch so geht wie uns, fühlen wir uns schon ein bisschen besser. Ich kann sogar noch mehr Hoffnung geben, es wird nämlich immer besser: Wenn diese Jahre überstanden sind, beginnen mit die Besten unseres Lebens.

Mit 60 sind wir auf dem Gipfel unseres Selbstbewusstseins angekommen, das bestätigt sogar eine Studie der Universität Bern.

Hast Du die Wechseljahre schon hinter Dir? Stehen sie Dir kurz bevor? Oder liest Du den Artikel aus der entspannten Lage heraus, noch mindestens 20 Jahre Zeit zu haben, bevor die Veränderungen losgehen? Egal in welchem Alter Du bist, wenn Dir gefallen hat, was Du gelesen hast, dann zeige es auch anderen. Vielleicht können sie ja dann auch konstanter mit dem Wechsel leben.