Stiftung Warentest rät: Leitungswasser statt Mineralwasser

Jul 01, 2019

Es ist keimbelastet, arm an Mineralstoffen und dazu noch teuer: Mineralwasser. Laut der Stiftung Warentest lohnt es sich kaum, stilles Mineralwasser zu kaufen. In vielen Fällen wäre Leitungswasser eine bessere, günstigere und sogar mineralstoffreichere Alternative.

Das Ergebnis der neuesten Untersuchung der Stiftung Warentest zum Thema Wasser wird viele überraschen: In vielen stillen Mineralwasser konnten kritische Stoffe nachgewiesen werden. In jeder zweiten Wasserprobe wurden Verunreinigungen aus Landwirtschaft und Industrie, unerwünschte Keime oder andere Krankheitserreger gefunden.

Eines der untersuchten Biowasser wurde sogar mit "mangelhaft" bewertet. Ein weiteres Produkt fiel durch eine außerwöhnlich hohe Keimbelastung auf. Einige der Keime könnten sogar gesundheitsgefährdend sein und insbesondere für Personen mit schwachem Immunsystem ein Risiko darstellen.

Ein Biowasser wies zudem Stäbchenbakterien auf, die ebenfalls für geschwächte Personen eine Gefahr bedeuten können. Da diese Keime für gesunde Personen jedoch ungefährlich sind, wurde das Wasser noch mit "ausreichend" bewertet.

Wie genau die Keime in das Wasser gelangt sind, konnte nicht geklärt werden. Da in sprudelnden Wässern die Kohlensäure das Keimwachstum hemmt, kommt es insbesondere bei stillen Wassern öfter zu Verunreinigungen, da dieser natürliche Keimschutz fehle.

Ein Mineralwasser darf sich nur als solches nennen, wenn es besondere Eigenschaften aufweist. So muss ein Mineralwasser aus einer unteridischen Quelle stammen und eine usprüngliche Reinheit vorweisen.

Trinkwasser wiederum stammt meist aus dem Grundwasser, kann aber beispielsweise auch aus Seen oder Flüssen gewonnen werden. Das Süßwasser muss ebenfalls mit einem hohen Reinheitsgrad überzeugen. In Wasserwerken kann das Wasser zudem nochmals aufbereitet werden, bevor es als Leitungswasser an den Verbraucher gelangt.

Da viele Konsumenten inbesondere beim Mineralwasser eine hohe Reinheit erwarten, überrascht das Ergebnis des Wassertests. In einigen Wässern konnten Abbauprodukte der Landwirtschaft und Industrie, Pestizide und Korrosionsschutzmittel, nachgewiesen werden.

Die Menge der Stoffe war so gering, dass keine Gefahr für den Menschen bestehe, jedoch sei die Bezeichnung "natürliches Mineralwasser" sehr fragwürdig, so der Bericht.

Etwa die Hälfte der untersuchten stillen Mineralwässer enthielten zudem nur eine sehr geringe Menge an Mineralstoffen. Da keine Mindestmenge an Mineralstoffen vorgeschrieben sei, um den Namen Mineralwasser nutzen zu können, kann dies oft irreführend sein.

Ein positives Ergebnis der Untersuchung: Die vier Produkte mit den besten Bewertungen waren allesamt vergleichsweise sehr kostengünstig.

Auch Leitungswasser wurden ausgiebig geprüft. Stiftung Warentest untersuchte hierfür Leitungswasser von 20 verschiedenen Standorten in Deutschland auf über 125 Verunreinigungen.

Das erfreuliche Ergebnis: In keiner der Proben konnten gesundheitsschädliche Stoffe gefunden werden.

Einige der untersuchten Wasser erhielten allerdings Rückstände von Pestiziden. Zudem wurden in drei Wässern geringe Spuren von Chromverbindungen gefunden, die krebserregend sein können. Aufgrund der niedrigen Menge der Rückstände stelle der Verzehr des Wassers jedoch keine Gefahr da.

Auch die Rückstände von Medikamenten, die in drei Testproben nachgewiesen werden konnten, seien nicht gesundheitsgefährend.

Einfaches Leitungswasser sei demnach nicht nur günstiger und ökologischer, oftmals sei auch die Qualität des Wassers besser als die der gekauften Alternative. Zudem spare man sich das lästige Schleppen schwerer Flaschen.

Tipp: Wer zudem wissen möchte, wie genau sich das eigene Trinkwasser zusammensetzt, kann dies beim eigenen Wasserversorger erfragen.

Trinkst Du gerne stilles Leitungswasser oder bist Du eher der Typ für gekauftes Mineralwasser? Vielleicht konnten Dich die Ergebnisse der Untersuchung umstimmen. Wir sind auf Deine Meinung gespannt! Zeige diesen Beitrag auch Deinen Freunden, damit sie von den spannenden Ergebnissen erfahren.

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