So können Ängste Dein Leben beeinträchtigen
Nov 14, 2018
Gerade in unserer heutigen Zeit sind sie präsenter denn je: Psychische Probleme und Erkrankungen. Ausdrücke wie Depression, Burn-Out und Panikattacken begegnen uns beinahe täglich im Leben, sie gehören mittlerweile einfach schon dazu. Dennoch machen sich wahrscheinlich die wenigsten - und vor allem diejenigen von uns, die nicht betroffen sind - wenig Gedanken darum, wie ein Leben mit solch einem psychischen Problem tatsächlich aussieht.
Dies ist allerdings ein Fehler, wir alle sollten uns damit beschäftigen und diese immer häufig vorkommenden Erkrankungen ernst nehmen - denn, leider gilt: Es kann jeden von uns treffen, und das ganz plötzlich und ohne Vorwarnung.
Plötzlich beginnt das Herz zu rasen, Schweiß bricht aus, es fällt schwer zu atmen und Übelkeit und Schwindel machen sich breit. Angst hatten wir alle schon einmal in unserem Leben. Es ist ein überlebenswichtiges Gefühl. Bei Gefahren gibt sie uns eine entsprechende Warnung. Dennoch, wenn die Angst im Leben überhand nimmt, gilt dies als Krankheit. Werden die Symptome so stark, dass sie den Alltag belasten und sich die Angst nicht mehr kontrollieren lässt, ist ein normales Leben kaum noch möglich.
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Fast 10 Millionen der erwachsenen Menschen in Deutschland haben eine krankhafte Angststörung. Es ist das häufigste psychische Leiden, das diagnostiziert wird, es ist also nicht übertrieben, hier von einer wahren Volkskrankheit zu sprechen. Dennoch ist und bleibt diese Krankheit ein Tabuthema, sprechen möchten die wenigsten der Betroffenen darüber. Denn gemeinhin gilt Angst als eine verpönte Emotion.
Dies ist zu unrecht so, denn die Angststörung kann jeden treffen, es ist keine Krankheit, die nur Weicheier heimsucht. Ärzte, Manager und Anwälte können genauso betroffen sein, wie die Hausfrau und der Student.
Die Angst soll uns eigentlich als Schutz dienen
Generell ist die Angst in unserem Körper überlebenswichtig. Bei Bedrohung bekommen wir ein schneller schlagendes Herz, der Schweiß läuft und die Muskeln verspannen sich. Wir atmen schneller und sind sehr fokussiert. Dies ist die Art unseres Körpers, uns bei Gefahr mit der erforderlichen Portion an Energie zu versorgen. Aus entwicklungsbiologischer Sicht ist dies eine Vorbereitung auf Flucht oder Kampf.
Die aufkommende Angst soll uns darauf aufmerksam machen, dass eine Gefahr droht.
Doch wann schränkt die Angst das Leben ein?
Stellen wir uns eine normale Alltagssituation vor: Eine prall gefüllte Innenstadt an einem Samstagnachmittag. Niemand fühlt sich in der Menschenmenge wirklich wohl, es ist eng und stickig. Gesunde Menschen fühlen sich vielleicht beklemmt und unwohl in der Situation, sie empfinden hier aber keine wirkliche Angst. Diejenigen, die unter eine Angststörung leiden, können diese Situation allerdings kaum aushalten.
Sie empfinden Angst. Diese äußert sich darin, dass sie nur noch schwer atmen können, Platzangst empfinden und ein Fluchtreflex sich einstellt, der aber nicht umgesetzt werden kann. Sie stecken mitten in einer Panikattacke.
Das Gehirn der Betroffenen signalisiert in diesem Moment Gefahr. Der Körper zeigt die Symptome, die auch bei einer real existierenden Gefahr in Kraft treten würden. Oft kommen Gedanken hinzu, wie, dass die Betroffenen Angst haben, einen Herzinfarkt zu bekommen oder langsam gänzlich verrückt zu werden. Auch Todesangst kann hinzu kommen.
Diese beschriebene Situation, das Empfinden von Angst, obwohl keine reale Bedrohung des eigenen Lebens besteht und diese nicht weiter kontrolliert werden kann, schränkt den Alltag der Betroffenen unheimlich ein. Wer die Situation so wie beschrieben empfindet, fühlt sich der Angst gegenüber ohnmächtig und ihr ausgeliefert, hier kann von einer krankhaften Angststörung gesprochen werden.
Welche Symptome kann eine Angststörung umfassen?
Die Symptome einer Angststörung können sehr vielseitig sein. Bei den einen ist es ein beschleunigter Herzschlag, andere bekommen einen nervösen Magen. Auch die Auslöser sind ganz individuell, bei den einen ist es eine volle U-Bahn, bei anderen ein Gespräch mit einer fremden Person. Manche haben unglaubliche Angst vor Insekten oder bestimmten Tätigkeiten, wie zum Beispiel dem Fliegen. Es kommt auch vor, dass der Auslöser der Angst gar nicht benannt werden kann, dann haben die Betroffenen einfach Angst bald wieder Angst zu bekommen.
Es hilft nicht, den Betroffenen einfach zu sagen, dass sie sich nicht so anstellen sollen oder keine Angst zu haben brauchen. Denn, es ist keine Einbildung sondern eine krankhafte Veränderung der menschlichen Psyche.
Was hilft gegen die Angst?
Da es sich hier um eine echte Krankheit handelt, ist die gute Nachricht, dass diese wie jede andere Krankheit behandelt und geheilt werden kann. Oft sträuben sich die Betroffenen aus Scham allerdings, Hilfe anzunehmen. Außerdem können die Wartezeit für einen Behandlungsplatz oft sehr lang sein.
Hat Dich unser Artikel bewegt, oder kennst Du vielleicht Freunde oder Bekannte, die davon auch betroffen sind? Dann zeig diesen Artikel doch Deinen Freunden, um aufzuklären. Das ist in der heutigen Zeit nämlich besonders wichtig, es muss endlich Verständnis für dieses Krankenbild geschaffen werden.
Unsere Inhalte sind nach bestem Wissen erstellt, sind jedoch allgemeiner Natur und ersetzen keinesfalls eine individuelle Beratung mit Deinem Arzt. Deine Gesundheit ist uns wichtig!