Meghan Markles "unerträgliche Trauer" – sie spricht von ihrer verheerenden Fehlgeburt
Nov 26, 2020
Meghan Markle, 39, hat ihr zweites Kind mit Prinz Harry nach einer Fehlgeburt verloren. Das wurde heute in einem Artikel, den sie für die New York Times schrieb, offenbart.
Dem herzzerreißenden Essay zufolge verlor Markle ihr Kind, nachdem sie im Juli dieses Jahres einen "heftigen Krampf" erlitt und dabei – mit ihrem Sohn Archie im Arm – zu Boden fiel.
Der Artikel mit dem Titel Die Verluste, die wir teilen enthält einen ungefilterten Bericht über Meghan Markles erschütternde Erfahrung gepaart mit ihrer Unzufriedenheit darüber, dass, obwohl viele Frauen Fehlgeburten erleiden, es immer noch tabu ist, darüber zu sprechen.
Was wie ein typischer Sommertag begann, voller Erledigungen und Verantwortlichkeiten von ganz normalen Eltern, nahm bald nachdem sie Sohn Archies Windel gewechselt hatte, eine dunkle Wendung.
"Ich fühlte einen heftigen Krampf", schreibt Markle. "Ich fiel mit ihm in meinen Armen zu Boden und summte ein Schlaflied, damit wir beide ruhig bleiben würden. Die fröhliche Melodie stand dabei in krassem Gegensatz zu meinem Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
"Ich wusste, während ich mein erstgeborenes Kind umklammerte, dass ich dabei war, mein zweites zu verlieren."
apost.com
Markle erinnert sich daran, wie sie mit ihrem Mann, Prinz Harry, im Krankenhaus war, wie beide trauerten und versuchten, den Verlust ihres ungeborenen Kindes zu verarbeiten.
"Stunden später lag ich in einem Krankenhausbett und hielt die Hand meines Mannes", schreibt sie. "Ich spürte die feuchten Innenflächen seiner Hände und küsste seine Finger, feucht von unserer beider Tränen."
Sie erklärt, dass diese Erfahrung sie und ihren Mann dazu veranlasste, zu dem Thema zu recherchieren. Dabei stellten sie fest, dass eine schwindelerregende Anzahl von Frauen eine Fehlgeburt erleidet. Dennoch wird noch immer selten in der Öffentlichkeit darüber gesprochen.
"Im Schmerz über unseren Verlust fanden mein Mann und ich heraus, dass in einem Raum mit 100 Frauen 10 bis 20 von ihnen eine Fehlgeburt erlitten haben", schreibt Markle. "Doch trotz der überwältigenden Anzahl der Frauen, die diesen Schmerz teilen, bleibt das Gespräch darüber ein Tabu, welches von (ungerechtfertigter) Scham durchsetzt ist und einen Kreislauf der einsamen Trauer fortsetzt."
Der Artikel ist ein weiteres Beispiel für den Bruch der ehemaligen Schauspielerin mit der königlichen Tradition. Markle ist zwar nicht die erste Person aus dem Königshaus, die die "unerträgliche Trauer" über den Verlust eines Kindes erleidet, aber sie ist die erste, die offen über diese Erfahrung in der Öffentlichkeit spricht. Sophie, Gräfin von Wessex, erlitt 2001 in der sechsten Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt, während Zara Tindall, die Enkelin von Königin Elizabeth II, zwei Fehlgeburten hatte.
Die königliche Familie scheut sich im Allgemeinen davor, persönliche Informationen zu teilen oder in der Öffentlichkeit Gefühle zu zeigen, denn Königin Elizabeth hat nicht ein einziges Mal in ihrer 68-jährigen Regentschaft in einem Interview über ihr Privatleben gesprochen.
Dieser Schritt ist für Markle nicht beispiellos. Letztes Jahr fragte der Journalist Tom Bradby in einem Dokumentarfilm, der sie und ihren Ehemann auf ihrer königlichen Reise in Afrika begleitete, Markle, ob es ihr "gut gehe", worauf sie eine auffallend ehrliche Antwort gab.
"Jede Frau, besonders wenn sie schwanger ist, ist wirklich verletzlich, und so wurde das zu einer echten Herausforderung. Und vor allem, wenn man ein Neugeborenes hat, wissen Sie. Und besonders als Frau ist das sehr viel", sagte Markle.
Zu jener Zeit war Markle von der englischen Presse so sehr unter die Lupe genommen worden, dass es sie und ihren Mann dazu veranlasste, rechtliche Schritte gegen die Boulevardpresse einzuleiten, wie es auf ihrer offiziellen Website heißt. Sie drückte ihre Dankbarkeit für die Besorgnis des Reporters aus.
"Danke, dass Sie fragen, weil nicht viele Leute gefragt haben, ob es mir gut geht, aber es ist eine sehr reale Sache, die man hinter den Kulissen durchmachen muss."
Meghans Gespräch mit dem Reporter wurde besonders ehrlich, als er fragte, ob es fair sei zu sagen, dass es ihr nicht wirklich so gut ginge, und ob es ein Kampf gewesen sei, worauf sie mit "Ja" antwortete.
Markle erinnert sich an diese Begegnung – ebenso wie an ihre Bedeutung – in ihrem NYT-Essay
."'Geht es Ihnen gut?', fragte mich ein Journalist. Ich antwortete ihm ehrlich, nicht wissend, dass das, was ich sagte, bei so vielen Widerhall finden würde – bei neuen und älteren Müttern und bei allen, die auf ihre eigene Art und Weise im Stillen gelitten hatten", schreibt Markle. "Meine spontane Antwort schien den Leuten die Erlaubnis zu geben, ihre Wahrheit zu sagen. Aber es war nicht die ehrliche Antwort, die mir am meisten half, es war die Frage selbst.
Diese Erfahrung half ihr, die Wichtigkeit dieser einfachen Frage zu erkennen; einer Frage, die einer anderen Person helfen kann, sich frei zu fühlen, um eine Last von ihren Schultern abzuladen.
"Als ich in einem Krankenhausbett saß und zusah, wie das Herz meines Mannes brach, als er versuchte, die zerbrochenen Teile von mir zusammenzuhalten, wurde mir klar, dass der einzige Weg mit der Heilung zu beginnen, ist, zuerst zu fragen: 'Geht es Dir gut?'"
Mit ihrem Artikel hofft Markle andere Menschen dazu zu ermutigen, auch offen über ihre Verluste zu sprechen.
"Dieses Jahr hat so viele von uns an unsere Belastungsgrenzen gebracht", schreibt sie. "Lasst uns also an diesem Thanksgiving andere fragen: 'Geht es Dir gut?'"
Unser tiefstes Beileid gilt Prinz Harry und Meghan Markle, während sie ihren tragischen Verlust verarbeiten.