In der Pubertät Vertrauen schaffen

Jul 10, 2018

Die Pubertät ist nicht selten die Zeit, in der Kinder und Eltern ständig miteinander in Konflikt geraten. Experten geben nun Tipps wie diese Phase mit einem gewissen Maß an Nähe überstanden werden kann.

Eltern und ihre Kinder pflegen bis zur Pubertät oft ein harmonisches Zusammenleben. Dieses wird jedoch durch ein zickiges und vor allem ablehnendes Verhalten gestört. Das Zusammenleben gestaltet sich immer schwieriger. Vor allem der Alltag ist von Szenen wie einem Türenknallen geprägt. Die Eltern sind dann oftmals ratlos, wie sie darauf reagieren sollen. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, die einstige Nähe aufrechtzuerhalten. Der Psychologe Carl Pickhardt beschreibt das Vorgehen genauer und gibt entsprechende Tipps.

Pickardt beschreibt zwei Wege, wie Eltern den Machtkämpfen mit ihren pubertierenden Teenagern aus dem Weg gehen können. 
Zum einen können Gemeinsamkeiten gestärkt werden. In der Pubertät minimieren sich diese jedoch weshalb dieser Weg eher schwierig ist. Zum anderen sollten die Unterschiede akzeptiert werden. Konflikte sollten im Zuge dessen konstruktiv genutzt werden. Dieser Weg gestaltet sich zwar schwierig, ist aber laut Pickardt der bessere.

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Konflikte nutzen

Die Konflikte sollten nicht dazu dienen, dass die Eltern ihre höhere Macht ausspielen wollen. Vielmehr sollte daraus eine konstruktive Auseinandersetzung entstehen. Die Diskussion sollte vor allem moderiert werden. Beide Seiten sollten dabei Gehör finden. Das Ziel soll es schließlich sein eine Lösung zu finden, welche von beiden akzeptiert wird. Diese gemeinsame Lösungsfindung stärkt schließlich die Beziehung.

Die Art der Konfliktaustragung hat auch einen positiven Nebeneffekt. Die Kinder lernen wie Konflikte später ausgetragen werden. Sie lernen, dass die Entscheidung nicht immer zu ihren Gunsten getroffen werden kann aber sie dennoch ein Mitspracherecht haben. Ebenso stellen sie fest, dass Konflikte eine Beziehung stärken anstatt sie zu zerstören. Konflikte sind Teil des Zusammenlebens.

Die Eltern vermitteln ihren Kindern in der Pubertät damit eine wichtige Botschaft. Sie als Eltern haben einen Standpunkt, den sie in gewissen Fragen auch vertreten müssen. Der Jugendliche wird dafür jederzeit gehört und auch verstanden. Hin und wieder kann seine Meinung zum Teil vertreten werden.

Die Kinder bekommen so das Gefühl, dass die Eltern nicht als Feinde, sondern als Verständnisvolle angesehen werden können. So wird es auch in schwierigen Situationen einfacher, dass die Jugendlichen einen Schritt auf die Eltern zugehen, um sich einen Rat einzuholen.

Der nächste Konflikt lässt in der Pubertät nicht lange auf sich warten. Nutze ihn und gib Deinen Kindern die Möglichkeit ihre Interessen auszusprechen. Finde gemeinsame Lösungen mit ihnen und gehe auch mal Kompromisse ein.

Fühlst Du Dich jetzt etwas sicherer im Umgang mit Deinem Kind? Kennst Du noch weitere Eltern, die diesen Artikel lesen sollten? Dann zeig ihn ihnen, damit auch sie lernen, die nächste Situation richtig zu bewältigen.