Forschung zeigt, dass zweitgeborene Kinder mehr dazu neigen, kriminell zu werden

Aug 20, 2018

Es kann gut sein, dass Du hier gerade einen neuen Anreiz gefunden hast, um Deine Rivalität zu Deinen Geschwistern neu zu entfachen. Neue Forschungen haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, später einmal kriminell zu werden, für zweitgeborenen Kinder höher ist als für die Erstgeborenen. Ob es nun Probleme mit den Autoritäten in der Schule oder Gesetzesbrüche sind, scheint es doch so, dass zweitgeborene Kinder insgesamt eher mehr Unsinn anstellen.

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Die neue Studie, die auf Ergebnissen von Forschern der University of Florida, der Northwestern University und des MIT basiert, hat das Leben von Tausenden von Brüdern untersucht und beobachtet. Die jeweiligen Brüder kamen aus dem Bundesstaat Florida und aus Dänemark, zwei Ländern, die sich in ihrem kulturellen Verhalten drastisch unterscheiden, aber dennoch zu ähnlichen Ergebnissen führten.

Obwohl die Teilnehmer aus verschiedenen Kulturen stammten, kam die Studie zu dem Schluss, dass sowohl in Dänemark als auch in Florida die Zweitgeborenen eher Autoritätsfiguren trotzen als ihre älteren Geschwister. Die Studie sagt:

"Trotz der großen kulturellen Unterschiede der beiden untersuchten Bereiche fanden wir konsistente Ergebnisse: In Familien mit zwei oder mehr Kindern ist es zu 20 bis 40 Prozent wahrscheinlicher, dass die Zweitgeborenen in der Schule disziplinarisch bestraft und sich später irgendwann mal vorm Strafrechtssystem verantwortlichen müssen, wenn man sie mit ihren älteren Geschwistern vergleicht."

Der Zusammenhang zwischen Zweitgeborenen und Kriminalität

Die Forscher hinter dieser Studie haben postuliert, dass die Wahrscheinlichkeit der Kriminalität auf viele Faktoren zurückzuführen sein kann, die auf die Kindererziehung zurückgehen. Sie stellen die Theorie auf, dass zweitgeborene Kinder von den Eltern weniger individuelle Aufmerksamkeit empfangen und nicht so stark überwacht oder geschätzt werden wie die Erstgeborenen.

Dieser Mangel an Aufmerksamkeit kann zweitgeborene Kinder dazu veranlassen, sich leichtsinniger zu verhalten, um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern wieder auf sich zu ziehen.

Forscher stellen auch fest, dass sich die Eltern bei der Geburt des ersten Kindes oftmals so viel Zeit wie nur möglich frei halten, um sich auf die Geburt ihres ersten Kindes zu konzentrieren und zu lernen, wie man sich um dieses Kind kümmert. Wenn ein zweitgeborenes Kind in die Welt gebracht wird, kehren die Eltern oft viel schneller ins Arbeitsleben zurück als mit dem ersten Kind, was nicht nur zu weniger Aufmerksamkeit für das Neugeborene führt, sondern auch das Gefühl hervorruft, zur Arbeit und anderen Aufgaben des Elternteils in Konkurrenz zu stehen.

Autoren der Studie spekulieren auch, dass zweitgeborene Kinder sich schlechter benehmen könnten, da sie ein anderes Kind, ihre älteren Geschwister, als Vorbild nutzen und deren Handlungen kopieren, die aufgrund deren Alters unreif und rücksichtslos sein können. Alternativ dazu wächst das erstgeborene Kind mit den Eltern als direktes Vorbild auf, was dazu führt, dass es sich reifer verhält und in einer Zeit, in die Entwicklung entscheidend ist, schneller als das zweitgeborene Kind lernt.

Die Leidenschaft für die Erziehung geht nach dem ersten Kind verloren?

Eine vorhergehende Studie stellte fest, dass die älteren Geschwister wahrscheinlich intelligenter sind als Kinder, die nach ihnen kommen. Die Eltern, die für diese Studie befragt wurden, neigten dazu, zuzugeben, dass sie weniger leidenschaftlich waren, als sie ihre zweit- oder drittgeborene Kinder aufzogen, als sie es mit ihrem ersten Kind waren. Sie gaben einen Verlust des Interesses an, Geschichten vor dem Schlafengehen vorzulesen, mit diesen Kindern zu basteln oder ihnen Instrumente beizubringen, wodurch sie das erste Kind zum intelligenteren machten.

Mütter aus dieser Studie gaben auch zu, dass sie nach ihrer ersten Schwangerschaft nicht mehr so vorsichtig waren, sich den Dingen zu enthalten, die während der Schwangerschaft schädlich sein können, wie Rauchen, Koffein oder Drogen, die Kindern ungünstigen Eigenschaften auf den Weg geben könnten.

Wie auch immer, dies sind nicht alles schlechte Nachrichten.

Shankar Vedantam, National Public Radio's Social Science Correspondent, stellt fest, dass Du Dich nicht zu sehr darüber sorgen solltest, dass Dein zweites Kind einen Haufen an kriminellen Aktivitäten nachgehen wird. Obgleich die Studie eine 25 - 40% Zunahme der möglichen schlechten Entscheidungen im Verhalten aufgezeigt hat, kommt nur eine Minderheit der Kinder wirklich in ernste Konflikte mit dem Gesetz.

Bist Du ein Zweitgeborener? Hat Dein älteres Geschwisterkind Dein Verhalten negativ beeinflusst? Vergiss nicht, diesen Artikel an alle Deine zweitgeborenen Freunde zu senden, um ihnen dabei zu helfen, sich von Schwierigkeiten fernzuhalten.