Eine ehemalige Ballerina mit Demenz hört sich "Schwanensee" an und fängt wieder an zu tanzen

Nov 13, 2020

Ein Video, das eine ältere Frau mit Demenz zeigt, die sich zur Musik wiegt, während sie Schwanensee hört und einer Ballerina beim Tanzen zusieht, hat sich in den sozialen Medien verbreitet.

Das Video wurde ursprünglich Ende letzten Monats von der Asociación Música para Despertar geteilt, um die Vorteile der Musiktherapie für Patienten zu zeigen, die an Gedächtnisverlust, Demenz oder Alzheimer leiden. Die Frau, die als Marta C. González identifiziert wurde, soll damals eine professionelle Ballerina gewesen sein

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González war eine Demenzpatientin aus Valencia, die sich zu der Zeit, als das Video 2019 gedreht wurde, einer bahnbrechenden Art von Musiktherapie für ihre Erkrankung unterzog. Obwohl das Video mehr als ein Jahr alt ist, wurde es erst kürzlich von der Asociación Música para Despertar gepostet und hat sich wegen seines bittersüßen Inhalts rasant im Internet verbreitet. Traurigerweise ist sie letztes Jahr in ihrem Pflegeheim gestorben.

Das Video zeigt González, wie sie über Kopfhörer Musik hört, während eine Mitarbeiterin des Pflegeheims ein Smartphone in die Hand nimmt und ein Video mit einer Ballettvorstellung abspielt. Das Stück in dem Video ist Tschaikowskys berühmtes Schwanensee.

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Die Musik macht González fast augenblicklich sprachlos. Sie wird sichtlich emotional, als sie anfängt, ihre Arme zum Klang des Stückes zu schwingen. Als sie scheinbar kurz davor steht, in Tränen auszubrechen, ergreift der Mann im Video schnell ihre Hand und küsst sie. Sie setzt ihren kleinen Tanz zur Musik mit einem spürbaren Funkeln in ihren Augen fort.

Das Filmmaterial ist ein wunderschöner herzzerreißender Clip, der in weniger als zwei Wochen seit seinem Upload allein auf YouTube über 1 Million Views erreicht hat.

Der berühmte Schauspieler Antonio Banderas hat ebenfalls Wind von dem Video bekommen und es am Montag auf Twitter gepostet.

"Die emotionale Kraft der Musik!", schrieb der Schauspieler in seiner Muttersprache Spanisch.

Das Video verleitete viele dazu, soziale Medien zu nutzen und ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, als sie miterlebt haben, wie ein geliebter Mensch mit Demenz oder Alzheimer nach dem Hören von Musik einen lichten Moment hatte.

"Mein Vater spricht jetzt aufgrund von Alzheimer nicht mehr, aber als ich ihn das letzte Mal besucht habe, war er immer noch am Strahlen und sang den Text zu jedem Beatles-Song mit, den ich spielte", schrieb Seth Darby, ein Twitter-User aus Australien.

"Das war unglaublich emotional", schrieb John Jonson, ein weiterer Twitter-User aus den USA. "Es fängt die erhabene Schönheit der Menschheit ein, die gegen den Ansturm der Zeit kämpft."

Laut NPR ist wenig über González' früheres Leben bekannt. Die Asociación Música para Despertar behauptet, dass sie in den 1960er Jahren eine Primaballerina in New York war, obwohl diese Information umstritten ist. Ihre Geschichte ist so etwas wie ein "urban mystery" unter Social Media-Nutzern geworden. Alastair Macaulay, ein Tanzkritiker, der früher für die New York Times schrieb, hat sich auf eine Mission begeben, um der Geschichte von González auf den Grund zu gehen. Er hat Updates bezüglich seiner Ermittlungen auf Instagram gepostet, mit einer bombensicheren Spur, die am Dienstag gepostet wurde.

McCaulay behauptete, ein Dokument aus dem Jahr 1966 gefunden zu haben, das anscheinend von den kubanischen Behörden abgestempelt wurde. Das Dokument besagt, dass die "Higher School for Professional Studies, Nueva York" "Marta C. González Saldaña" den Titel einer "Primaballerina" im "Ballet de las Américas" verleihen sollte. Laut NPR gibt es die "Higher School for Professional Studies, Nueva York" nirgendwo in den USA.

McCauley fand auch heraus, dass das Filmmaterial der jungen Ballerina, die in dem Video tanzt, nicht von González ist, wie viele Zuschauer annahmen, sondern von einer ehemaligen russischen Primaballerina, Uliana Lopatkina. Außerdem führt Lopatkina eine Nummer namens Sterbender Schwan auf, die zu einem Musikstück namens Karneval der Tiere des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns gehört, und nicht zu Schwanensee.

Diese neue Information hat viele Fragen bezüglich des Videos von González aufgeworfen. Während dieser Artikel verfasst wurde, hat die Asociación Música para Despertar das Rätsel noch nicht öffentlich kommentiert. Was auch immer hinter González' Geschichte steckt, die Musik hat zweifellos ein paar starke Emotionen in der Frau hervorgerufen.

Laut der Alzheimer-Vereinigung können sowohl Musik als auch Kunst im Allgemeinen für Patienten mit Alzheimer oder Demenz eine enorme therapeutische Wirkung haben. Beide bieten den Patienten eine Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und an etwas teilzuhaben, auch wenn ihre Krankheit schon so weit fortgeschritten ist, dass die Kommunikation eine Herausforderung darstellt.

Warst Du genauso gerührt wie wir, als wir González' emotionale Reaktion auf die Musik gesehen haben? Lass es uns in den Kommentaren wissen, und leite diese Geschichte unbedingt an Deine Freunde und Familie weiter!

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