Diese häufigen Fehler bei der Winterfütterung schaden Vögel
Nov 13, 2018
Wir heben unsere Köpfe zum Himmel und erblicken die wundervollen V-Formationen der Wildgänse, die gegen Süden ziehen. Amsel, Buchfink oder Kohlmeise hingegen bleiben unseren Gefilden treu und strotzen Eis und Schnee. Viele Menschen entdecken dann ihre fürsorgliche Ader und füttern die Tiere fleißig, um sie gut durch den Winter zu bekommen. Doch Achtung: manchmal können die Vögel durch die Fütterung zu Schaden kommen.
Hartes Brot ist schlecht
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Schon als Kinder haben wir altes Brot gesammelt, um es an die Vögel zu verfüttern. Teigwaren sind jedoch nicht für die Fütterung geeignet. Sie verursachen nämlich gefährliche Gärungsprozesse im Darm der Vögel. Zudem enthalten sie zu viel Salz. Vor allem für Wasservögel, wie zum Beispiel Enten, kann eine Brotfütterung gefährlich werden. Sie essen nämlich viel mehr als sie eigentlich brauchen. In Folge dessen scheiden sie eine höhere Menge an Kot aus und verschmutzen die Gewässer, in denen sie leben. Vermehrt gelangen dadurch Krankheitserreger ins Wasser, die den Tieren erheblichen gesundheitlichen Schaden zufügen können.
Kein Futter liegen lassen
Wenn du die Vögel füttern möchtest, dann sollte nichts auf dem Boden liegen bleiben. Vogelfutter, das liegen bleibt, lockt Ratten und größere Vögel an. Diese stürzen sich unter Umständen auf kleine oder schwache Jungvögel. Auch die Fütterung direkt auf der Hand solltest du stets vermeiden, denn die Tiere verlassen womöglich ihr gewohntes Umfeld und begeben sich somit leichtfertig in Gefahr.
Meisenknödel und Vogelhäuschen
Bekannt und beliebt sind Meisenknödel im Netz. Sie sind relativ günstig und man hängt sie einfach an einen Baum. Von diesen raten Tierschützer jedoch ab. Zu häufig kommt es vor, dass sich die Krallen der Vögel im Netz verheddern. Zudem fallen die leeren Netze häufig vom Ast und werden am Boden zu einer Gefahr für Wildtiere.
Auch Vogelhäuschen sind nicht zur Fütterung von Vögeln geeignet. Die Vögel laufen nämlich durch das Futter und verschmutzen es mit ihrem Kot. Zudem klettern Ratten und andere Nagetiere gerne hinein und verteilen die Keime überall.
Eine Alternative sind Futtersäulen. Hier picken die Vögel ihre Körner aus einem kleinen Loch. Doch auch hier gilt es, nur wenig Futter in der Säule zu platzieren.
Nicht zu nah ran
Vögel kann man auch vom heimischen Fenster aus beobachten. Doch sollte man eine Futterstelle nicht zu nah an das Fenster stellen, da die Vögel sonst gegen die Glasscheibe fliegen können. Ebenso sollte man das Vogelfutter nicht in die Nähe von Sträuchern oder Ästen unterbringen. Katzen oder Nagetiere würden davon profitieren, den Vögeln bleibe jedoch nichts von dem Gericht übrig.
Proteine und Fett
Meisenknödel können durchaus auch selbst hergestellt werden. Denn viele Tipps, die im Internet kursieren, richten jedoch Schaden an. So zum Beispiel ist die Empfehlung Erdnussbutter mit den Vogelkörnern zu mischen falsch. Den Vögeln tut Fett zwar gut, jedoch nicht jedes. Erdnussbutter aus dem Laden enthält zu viel Salz und Zucker. Von selbst gemachter Erdnussbutter, Kokosfett oder Rinderfett profitieren hingegen tatsächlich einige Vogelarten.
In gekauftem Vogelfutter können sich Mottengespinste finden. Wenn du darauf triffst, solltest du das Futter sicherheitshalber entsorgen. Sie sind zwar ungefährlich, jedoch machen sich die Larven an den Kernen zu schaffen. Für die Vögel bleiben dann nur noch die Hülsen übrig, die leider keinerlei Nährstoffe mehr enthalten.
Vögel nur im Winter füttern?
Ob Vögel das gesamte Jahr über gefüttert werden sollen oder nur im Winter, darüber wird unter Tierschützern viel diskutiert. Naturschützer mahnen, dass von der Fütterung nur diejenigen Vogelarten profitieren, die sowieso nicht bedroht sind. Zudem kann eine Fütterung über das ganze Jahr für ein erhöhtes Krankheitsaufkommen unter den Tieren sorgen.
Mit der ganzjährigen Fütterung bekommt man außerdem nicht das eigentliche Problem in den Griff: Die Pestizide die in unserer Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Diese sorgen nämlich dafür, dass wir seit Jahren einen Rückgang heimischer Vogelarten beobachten müssen. Das dadurch ausgelöste Insektensterben sorgt außerdem dafür, dass Jungvögel im Frühjahr nicht genug Nährstoffe aufnehmen können. In der Frühlingszeit sind nämlich genau diese und nicht die Körner, für ihr gesundes Gedeihen wichtig.
Gegen eine Fütterung zur kalten Jahreszeit spricht nichts, auch wenn damit nicht unbedingt etwas für den Schutz der bedrohten Vogelarten getan werden kann. Vogelliebhaber kommen aber dafür ihrer liebsten Tierart ganz nah.
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