Diese 11 ungesunde Erziehungsgewohnheiten schaden Kindern ein Leben lang

Jun 13, 2018

Ein Kind zu kriegen, ändert Dein Leben. Diese einzigartige Erfahrung verschiebt den Fokus Deines Lebens und gibt Dir eine komplett neue Perspektive. Plötzlich erkennst Du, welch grosse Verantwortung es ist, dieses Kind zu erziehen. Du weisst, dass Deine Erziehung Dein Kind auf einen positiven oder negativen Lebensweg lenken kann! Die meisten Eltern wollen wirklich einen guten Einfluss auf ihre Kinder ausüben. Doch oft ist es schwer, zu erkennen, wie man diese Aufgabe am besten meistern kann.

Obwohl keine zwei Kinder gleich sind, gibt es auch im Bereich der Erziehung bestimmte Leitprinzipien, von denen jedes Kind profitieren kann. Es gibt ausserdem einige enorme Fehler, die man meiden sollte. Die folgende Liste gibt ein paar Beispiele ungesunder Erziehungsgewohnheiten, die Du vermeiden solltest, wenn Du langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben Deines Kindes ausüben willst.

Wenn Du diesen Artikel mit anderen teilst, könntest Du damit das soziale, mentale, körperliche und emotionale Wohlbefinden eines Kindes stark unterstützen.

1. Keinen Respekt für die Privatsphäre zeigen oder verlangen

Manche Eltern erwarten von ihren Kindern nicht, dass sie die Privatsphäre der Eltern respektieren. Andere Eltern respektieren die Privatsphäre ihrer Kinder nicht. Beide Extreme sind ungesund und vermitteln fehlerhafte Auffassungen von Grenzen.

Wenn Du das Zimmer Deines Kindes zu jeder Zeit ohne Ankündigung betrittst, ignorierst Du seine Privatsphäre. Das gleiche gilt, wenn Du Deinem Kind erlaubst, jeder Zeit in Dein Zimmer zu platzen. Es ist wichtig, Kindern beizubringen, dass sie klopfen sollten. Du kannst Deinen Kindern lehren, dass sie gewisse Bereichen des Hauses nicht einfach so betreten sollten. Dabei sollte es sich um Bereiche wie zum Beispiel Dein Schlafzimmer handeln, da sie beim Betreten Deine Privatsphäre verletzen würden. Sie erkennen dadurch, dass es wichtig ist, die Privatsphäre anderer zu respektieren.

Zeige ihnen auch, dass sie ebenfalls eine Privatsphäre besitzen. Du musst nicht die ganze Zeit an ihnen kleben und über ihre Schulter blicken. Obwohl Aufsicht und Beteiligung durchaus wichtig sind, müssen Deine Kinder wissen, dass sie auch alleine in ihrem Zimmer spielen können und sich auch darauf verlassen können, dass Du anklopfst. Gehe mit gutem Beispiel voran, indem Du ihnen Respekt und gesunde Grenzen lehrst.

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2. Ein Mangel an Ermutigung und Lob

Viele Eltern, die sich für "traditionell" halten, glauben, dass Erziehung mit strenger Disziplin einhergehen sollte. Sie verlassen sich hauptsächlich auf Strafen, um das Benehmen ihrer Kinder zu beeinflussen. Obwohl diese Methoden durchaus zu äusserlichem Gehorsam führen können, schaden sie langfristig der Beziehung zwischen Kindern und Eltern.

Neben Ermahnungen brauchen Kinder auch viel Ermutigung. Viele Kinder, die weder Bestätigung noch Lob erhalten, wenn sie brav sind, fühlen sich oft unglücklich und verunsichert. Sie glauben, dass sie immer für Deine Anerkennung kämpfen müssen und dass sie dieses Ziel nie ganz erreichen können.
Deswegen musst Du lernen, zwischen rebellischem Verhalten, dass bestraft werden muss und dummen Fehlern, die jedem Kind passieren, zu unterscheiden. Wenn ein Kind einen Fehler macht, solltest Du es ermutigen. Sag dem Kind, dass Du weisst, dass es diesen Fehler beim nächsten Mal nicht wiederholen wird. Kinder müssen wissen, dass einzelne Fehler nicht bedeuten, dass sie Versager sind. Und vergiss nicht, ihnen für ihre Erfolge Lob zu schenken!

3. Dein Kind allgemein kritisch betrachten

Dieser Punkt ist eine Erweiterung der vorhergehenden Problematik. Eltern, die Kinder selten ermutigen oder loben betrachten ihre Kinder als Folge oft viel zu kritisch. Diese Kinder fühlen sich oft sehr unwohl. Sie wachsen mit dem Gedanken auf, dass sie nie irgendetwas erreichen werden und dass sie zu nichts imstande sind.
Wenn Du Dein Kind das nächste Mal wegen einer Kleinigkeit ausschimpfst, solltest Du einen Moment lang innehalten. Ist diese Angelegenheit es wirklich wert, ihr Selbstvertrauen zu zerstören? Wenn Du sie wirklich zurechtweisen musst, solltest Du dies sanft und lieb tun, genauso wie Du es von anderen erwarten würdest, wenn Du Fehler machst. Ausserdem solltest Du mindestens doppelt so viele positive wie negative Wörter benutzen, wenn Du mit ihnen sprichst.

4. Inkonsequente Regeln

Wenn Du in Deinem Zuhause Regeln aufstellst, ist es sehr wichtig, dass Dein Kind weiss, dass diese Regeln auch eingehalten werden sollen. Wenn Dein Kind keine Konsequenzen zu befürchten hat, wenn es gegen Regeln verstösst, wird es in der Zukunft auch ausserhalb des Hauses keine Regeln respektieren. Dies kann im späteren Leben zu Kriminalität und anderen Problemen führen.

Wenn Du Dich also für eine Regel entscheidest, wie zum Beispiel eine bestimmte Uhrzeit, zu der Dein Kind zu Hause sein sollte, solltest Du Deinem Kind auch von vornherein die Konsequenzen eines Regelverstosses klar erläutern. Dann musst Du einfach nur die Konsequenzen umsetzen, falls tatsächlich gegen die Regeln verstossen wird. Wenn Du das nicht tust, schickst Du Deinem Kind eine unklare Botschaft. Das Kind lernt, Dich zu manipulieren, damit es den Regeln nicht folgen muss. Obwohl das manchmal schwierig sein kann, ist es wichtig, dass Du standhaft bleibst und konsequent auf Regelverstösse reagierst. Deine Kinder werden Dir höchstwahrscheinlich dafür dankbar sein, wenn sie erwachsen sind!

5. Dein Kind erdrücken

Es ist wunderbar, wenn Eltern gerne viel Zeit mit ihren Kindern verbringen. Doch selbst diese Art von Beziehung zu einem Kind kann ungesund werden, wenn man es übertreibt. Kein Kind fühlt sich gerne von seinen Eltern erdrückt.

Wenn Deine Kinder klein sind, ist es vollkommen normal, dass sie die meiste Zeit mit ihren Eltern verbringen. Doch es ist wichtig, dass sie mit dem Alter auch etwas mehr Unabhängigkeit erreichen. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn sie sich mit Freunden treffen, deren Eltern Du vertraust oder wenn sie sich einem Sport oder einem anderen Hobby widmen. Kinder brauchen ihre Freiräume, damit sie die wichtigen Entscheidungskompetenzen erlernen können, die sie als Erwachsene brauchen werden.
Doch es geht nicht nur darum, den Kindern Freiräume zu bieten. Kinder sollten ausserdem in weiteren Bereichen eine gewisse Unabhängigkeit erreichen, zum Beispiel in der Körperpflege, bei den Hausaufgaben und kleineren Haushaltsaufgaben. Sonst hast Du irgendwann Teenager, die nicht für sich selbst denken können und auch nichts alleine auf die Reihe kriegen.

6. Deine Kinder verhätscheln

Das grösste Ziel eines Elternteils ist es, das Kind so zu erziehen, dass es eines Tages zu einem wohlerzogenen, unabhängigen Erwachsenen wird. Das passiert nicht von einen Tag auf den nächsten. Und es wird nie passieren, wenn Du Dich bis ins Erwachsenenalter um alle Bedürfnisse Deines Kindes kümmerst.

Wenn Dein Kind selbst nach erfolgreichem Schulabschluss nicht weiss, wie man ein Spiegelei zubereitet oder Wäsche wäscht, ist das eindeutig problematisch. Wenn Kinder im Lauf der Jahre praktische Fähigkeiten erlernen, wie zum Beispiel Autofahren, Rasenmähen, Wäsche waschen und Kochen, stärkt das auch ihr Selbstvertrauen. Sie müssen keine Sterneköche sein, doch sie sollten sich wenigstens selbstständig ernähren können, ohne dass Du immer für sie kochst.

Lass Dich nicht dazu verleiten, Deine Kinder immer wie Kleinkinder zu behandeln, die ihr Leben langt gehegt und gepflegt werden müssen. Im schlimmsten Fall könnten sie sich als Erwachsene langfristig in Deinem Keller einnisten.

7. Deine Kinder tyrannisieren

Manche Eltern glauben, dass ihre Kinder nur dann brav sind, wenn sie Angst haben. Diese Eltern werden ihren Kindern drohen und sie anschreien und auch sonst alles tun, um ihre Kinder durch Angst fügsam zu machen. Die Folgen solcher Methoden sind desaströs.

Eltern, die ihre Kinder tyrannisieren, werden wahrscheinlich langfristig keine gute Beziehung zu ihren Kindern haben, wenn diese erwachsen werden. Die Kinder werden Angst davor haben, sich mit Problemen an ihre Eltern zu wenden, da sie sich vor Schikane oder gar noch schlimmeren Konsequenzen fürchten.

Es gibt einen grossen Unterschied zwischen fairer, verdienter Disziplin und grausamer Schikane. Behandele Deine Kinder nicht so, wie ein Spielplatzrabauke es tun würde. Zeige ihnen Liebe, Zuneigung und Respekt, selbst wenn sie Fehler machen.

8. Deine Kinder überbehüten

Dieser Erziehungsstil, auch als der "Helikopter" Erziehungsstil bekannt, kommt heutzutage sehr häufig vor. Leider führt diese Art zu vielen verwöhnten, verzogenen Kindern, die sofort zu ihren Eltern laufen, wenn nicht alles nach Plan läuft. Niemand will sich mit Kindern beschäftigen, die so erzogen wurden. Also solltest Du als Elternteil darauf achten, dass Deine Kinder nicht so erzogen werden!

Helikopter-Eltern versuchen immer, alles zu tun, damit ihr liebes Kind beim grossen Spiel auch auf dem Feld steht, in der Schulaufführung die Hauptrolle erhält oder bei Regelverstössen keinen Ärger befürchten muss. Lass diese Erziehungsmethode lieber sein. Dein Wunsch, sie vor den Konsequenzen ihres Fehlverhaltens zu schützen oder ihnen das Leben möglichst einfach zu machen wird sich sicherlich rächen, wenn sie eines Tages die Erwachsenenwelt betreten.

9. Deinen Kindern keine Aufmerksamkeit schenken

Wir leben in einem Zeitalter voller Ablenkungen. Die Technologie macht zwischenmenschliche Beziehungen immer schwieriger. Lass nicht zu, dass Dein Handy, Deine Arbeit oder Deine Hobbys Dein Leben so fest im Griff haben, dass Du keine Zeit mehr hast, Deinen Kindern Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn Deine Kinder mit Dir reden wollen, solltest Du ihnen Deine gesamte Aufmerksamkeit schenken, ausser wenn Du etwas wirklich wichtiges erledigen musst. Falls Du tatsächlich gerade eine wichtige Aufgabe erledigen musst, kannst Du Deinem Kind sagen, dass Du ihm zuhörst, sobald Du fertig bist.

Manche Interessen Deines Kindes können Dir womöglich langweilig oder unwichtig vorkommen. Das ist ganz normal. Doch Du solltest ihnen zeigen, dass Du ihnen gerne zuhörst, weil sie Dir wichtig sind.
Wenn Dein Kind ohne Punkt und Komma scheinbar unwichtigen Unsinn erzählt, könnten sie sich trotzdem plötzlich entscheiden, eine äusserst wichtige Frage zu stellen oder Dir etwas zu erzählen, was ihnen am Herzen liegt. Doch wenn Du zu sehr mit Deinem eigenen Leben beschäftigt bist, um ihnen zuzuhören, werden sie bald glauben, dass Du Dich nicht für sie interessierst. Dann werden sie wahrscheinlich anderweitig nach Aufmerksamkeit und Zuneigung suchen.

10. Faule Erziehungsmethoden

Viele Eltern sind in Erziehungsangelegenheiten schon richtig faul. Sie versuchen gar nicht erst, gesunde Mahlzeiten zu kochen. Fast Food und Pizza sind dann die Norm. Sie haben kein Interesse daran, mit ihren Kindern Zeit zu verbringen. Stattdessen dient das Tablet oder der Fernseher als Babysitter.

Dieser desinteressierte Erziehungsstil führt zu faulen, sozial unfähigen Kindern, die nichts selber auf die Reihe kriegen. Es kann auch dazu führen, dass die Kinder unter Adipositas leiden und ihre Körperpflege vernachlässigen. Auserdem könnten ihre schulischen Leistungen darunter leiden, wenn Du zu faul bist, ihnen mit ihren Hausaufgaben zu helfen. Also solltest Du Dich Deinen Pflichten stellen, statt immer den leichtesten Weg zu suchen und Dein Kind zu vernachlässigen.

11. Keine Autoritätsfigur sein

Viele Eltern sehen sich gerne als die Kumpel oder älteren Geschwister ihrer Kinder, statt eine erzieherische Rolle im Leben ihrer Kinder zu spielen. Sie können nicht damit umgehen, wenn ihre Kinder auf sie wütend werden, weil sie ihnen nicht alles erlauben. Also geben sie immer wieder nach und erfüllen ihren Kindern all ihre Wünsche.

Tatsächlich nehmen viele Kinder es ihren Eltern langfristig übel, wenn sie sich nie ihrer Verantwortung stellen und für wichtige Strukturen sorgen. Kinder wissen meistens nicht, was sie wirklich brauchen. Wenn sie glauben, dass Du ihnen nie den richtigen Weg weist, werden sie sich verloren führen. Sie werden sich unsicher sein, an wen sie sich sonst wenden sollen, wenn sie Rat brauchen.

Es ist normal, dass Kinder ihre Eltern "streng" finden, nur weil sie vernünftige Regeln auch durchsetzen. Vor allem bei Teenagern kommt das häufig vor. Lass Dich nicht dazu verleiten, unter Druck immer gleich nachzugeben. Sei weiterhin ihr Elternteil, auch wenn Du dafür geduldig und ernst sein musst, und versuche nicht, immer nur ihr Freund zu sein. Langfristig werden sie Dir höchstwahrscheinlich dafür dankbar sein, dass Du bereit warst, Dich ihnen zu widersetzen und ihnen zu sagen, was sie hören mussten und nicht nur das, was sie hören wollten.

Hoffentlich macht diese Liste Dich auf ein paar häufige Erziehungsfehler aufmerksam, die Du meiden kannst. Du wirst auch in der Erziehung nie perfekt sein und das ist auch in Ordnung. Doch es ist immer gut, Dich zu bessern. Deine Kinder werden in ihrem weiteren Leben immens davon profitieren.

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