Die Wissenschaft behauptet, dass die Vergesslichkeit eigentlich ein Zeichen für eine aussergewöhnliche Intelligenz ist
Aug 10, 2018
Es gibt Menschen, die auf ihr Gedächtnis stolz sind, was auch sicherlich in der Schule oder in gesellschaftlichen Situationen hilfreich sein kann. Nichtsdestotrotz ist es beinahe unmöglich, jedes kleine Detail jeder Situation im Kopf zu behalten und es ist ebenfalls kaum möglich, sich an jeden Fakt zu erinnern, den Du in der Schule gelernt hast - vor allem, wenn der Moment schon länger her ist.
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Wenn Du etwas vergisst, dann fühlst Du Dich oft etwas dumm. Du fühlst Dich eben nicht besonders schlau, wenn Du mitten im Supermarkt stehst und versuchst, Dich an alles zu erinnern, was Du brauchtest. Du fühlst Dich auch nicht außergewöhnlich clever, wenn Du von einem ins andere Zimmer gehst, und vergisst, warum Du dorthin gegangen bist.
Du wunderst Dich vielleicht, warum diese kleinen Gedächtnisaussetzer passieren, aber Du brauchst Dir nicht wirklich Sorgen zu machen. Die Wissenschaftler Paul Frankland und Blake Richards von der University of Toronto haben herausgefunden, dass alte Erinnerungen wortwörtlich von neuen Erinnerungen "überschrieben" werden. Es ist im Grunde schwerer für uns, uns an diese alten Eindrücke zu erinnern – oder sie komplett zu vergessen.
Gemäß der Studie hat ein perfektes Gedächtnis überhaupt nichts mit hoher Intelligenz zu tun. In der Tat zeigt die Untersuchung, dass das Gegenteil wahr ist. Während man annimmt, dass jemand mit einem großartigen Gedächtnis für intelligent gehalten wird, ist es eigentlich sinnvoller und sogar gesünder, eine breitere Fülle von Allem zu beizubehalten und kleine Details zu vergessen.
"Es ist wichtig, dass das Gehirn belanglose Details vergisst und sich stattdessen auf die Dinge konzentriert, die Dir helfen, Entscheidungen in der realen Welt zu treffen", erklärt Richards in einem Interview mit CNN.
Das Gehirn hat einen kleinen Mechanismus mit dem Namen Hippocampus, und diese Komponente des Gehirns speichert die Erinnerungen. Es hilft, unwichtige Details loszuwerden, damit Du Dich darauf konzentrieren kannst, was wirklich wichtig ist. Das erlaubt Dir, intelligente Entscheidungen auf eine effizientere Art zu treffen.
Während dieses Prozesses überschreibt das Gehirn alte Erinnerungen mit neuen, wichtigeren. Ein Gehirn, dass voll ist mit zu vielen Erinnerungen, tut sich eher schwer damit, Entscheidungen zu treffen. Ein Gehirn mit vielen Erinnerungen kann zum Beispiel unentschieden sein, weil es zu viele Variablen in Betracht zieht.
"Wir wissen, dass Sport die Anzahl von Neuronen im Hippocampus erhöht", sagt Richards. "Es sind diese Details Deines Lebens, die nicht wichtig sind, und die Dich vielleicht davon abhalten, gute Entscheidungen zu treffen."
Das macht Sinn von einem biologischen Standpunkt aus, da früher Menschen sich an lebenswichtige Einzelheiten erinnern mussten, um zu überleben. Also wuchs das Gehirn, um dabei zu helfen. Mit den technologischen Fortschritten in den letzten Jahren vermindern Menschen jedoch den Nutzen für ein detailliertes Gedächtnis.
Für Menschen in der modernen Welt ist es viel nützlicher zu verstehen wie Google funktioniert, anstatt sich zu erinnern, wie man selten benötigte Aufgaben ausführt. Das bedeutet, dass es noch akzeptierter ist, von Zeit zu Zeit kleine Einzelheiten zu vergessen, da man ohne Probleme jederzeit alles nachschauen kann.
Falls Du größere Zeitabschnitte oder wichtige Informationen vergisst, dann kann es sein, dass es ein ernstes Problem gibt, aber ansonsten ist es absolut normal, kleine Einzelheiten zu vergessen. Du musst Dich nicht dumm fühlen, wenn Du Dinge vergisst, da das nur bedeutet, dass Dein Gedächtnis so funktioniert wie es sollte.
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