Deutschland wird erneut von Elchen besiedelt
Aug 13, 2019
In Deutschland sind leider heute viele Tierarten ausgestorben oder stark zurückgedrängt worden, die früher zahlreich durch die Wälder und Wiesen streiften. Große Luchsarten gehören genauso dazu wie Wölfe, Bärenarten und Wildkatzen.
Doch ein imposantes Tier des europäischen Waldes ist zurück, wenn auch erst im Osten des Landes. Die Rede ist vom Elch, der peu à peu aus Polen über die Grenzen gewandert ist und heute in den brandenburgischen, sächsischen und mecklenburgischen Flächen neuen Lebensraum sucht.
Warum kehren die wilden Elche zurück?
Jahrhundertelang war kein einziges der majestätischen Tiere hierzulande sichtbar. Viel zu stark hatten ihnen eine exzessive Jagd sowie die dramatische Veränderung des Lebensraums zu schaffen gemacht. Vor allem die Nachwirkungen der Industrialisierung, die zu immer mehr besiedelten Gebieten und weniger grünen Wald- und Wiesenflächen führte, raubte den Elchen fast die Lebensgrundlage. Im Osten Europas fanden die Tiere zum Glück genug Raum für Zuflucht, so konnten dort die gefährdeten Bestände nach und nach aufgefüllt werden. Doch warum dreht sich der Weg nun um?
Die Antwort ist einfach: Die Zahl der Elche ist gestiegen und das nicht zu knapp, sodass sie in neue Gebiete vorstoßen. Der Osten Deutschlands - vor allem die Bundesländer Sachsen, Teile Thüringens, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg - sind traditionell nicht so stark besiedelt wie der Süden und Westen. Daher treffen hier die Elche auf viel weniger Menschen und Städte, ideale Bedingungen, um in ostdeutschen Wäldern wieder heimisch zu werden.
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Wie viele Elche kommen aus Osteuropa zu uns?
Ob es sich bei der Zuwanderung der Tiere um eine größere Wanderung oder nur um eine kleine Verschiebung des Lebensraums handelt, ist noch nicht abzusehen. Bislang ist bekannt, dass in Polen etwa 4000 Tiere leben und die Population weiter wächst. Grund ist, dass in Polen seit ungefähr 20 Jahren ein umfassendes Schutzgesetz gilt, welches Elche vor Jagd und Vertreibung schützt. So konnten sich die Elche zahlreich fortpflanzen, die Nachkommen erobern nun den Westen zurück.
Bislang gibt es jedoch keine "Explosion" der Elch-Population in Deutschland. Rund 40 Tier sollen in den letzten 12 Monaten gesichtet worden sein, rund viermal so viele wie in den Jahren zuvor. Gerüchten zufolge sind bereits die ersten Elch-Kälber in Mecklenburg auf die Welt gekommen, doch da es sich bei den großen Säugetieren und Einzelgänger handelt, dürften kleinere Herden eine absolute Ausnahme sein. Elche bekommen circa ein bis zwei Junge pro Jahr, eine relativ kleine Anzahl. Die Reviere der Tiere sind groß, daher verteilen sich wenige Exemplare auf großer Fläche.
Könnten Elche uns Menschen gefährlich werden?
Elche sind keine Raubtiere und haben ein sanftes Gemüt - im Gegensatz zu ihren entfernten Verwandten, den Bisons und Büffeln. Sie leben in sehr kleinen Gruppen oder als Einzelgänger und scheuen die Menschen und den Lärm, der sie oft umgibt. Trotz einer Schulterhöhe von gut 200 Zentimetern sind die Tiere nicht aggressiv, sondern gehen Kontakt eher aus dem Weg. Das einzige Risiko besteht für Autofahrer in entsprechenden Regionen.
Durch ihren ausgeprägten Wandertrieb kreuzen Elche fortwährend die Lande und überqueren dabei auch Flüsse, Straßen und Schluchten. Autos könnten daher in Unfälle verwickelt werden, die aufgrund der schieren Masse der Tiere gefährlich sein könnten. Doch keine Angst: Das passiert nur selten und bei aktuellen niedrigen Zahl von Elchen in Deutschland ist das Risiko äußerst gering.
Wusstest du bereits, dass Elche einst zu den Stammtieren in vielen Gegenden Deutschlands gehörten? Was sagst Du zu ihrer Rückkehr in die alten Wälder in Ostdeutschland? Informiere Deine Freunde und Bekannten über diese News aus dem Bereich der Natur, vielleicht begegnet ihr sogar einem Tier bei einer Wanderung durch die dortigen schönen Landschaften!