Darum schnurrt Deine Katze
Nov 12, 2018
Die deutsche Schriftstellerin und bekennende Katzenliebhaberin Elke Heidenreich sagte einmal: "Wenn sich eine Katze wohlfühlt, kann sie ein unbeschreibliches Geräusch in ihrer Kehle rollen lassen. Es ist eines der schönsten Geräusche der Welt und man nennt es Schnurren."
Während ich Frau Heidenreich beim zweiten Satz auf jeden Fall Recht geben muss, fallen mir zum ersten Teil doch noch ein paar Ergänzungen ein. Katzen schnurren nämlich nicht nur, weil es ihnen gut geht, sie sich gerade wohl und behaglich fühlen oder sie den Menschen ein Wohlgefallen sein wollen. Es gibt diverse andere Auslöser, die einen Stubentiger dazu bringen, diese Geräusche von sich zu geben.
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Schnurren will gelernt sein!
Ja, kein Kätzchen ist von Geburt aus mit dieser sonoren Fähigkeit ausgestattet. Die Jungtiere kommen blind und taub zur Welt, dadurch reagieren sie aber umso feinfühliger auf die Schnurrlaute der Mutter. Die sanften Vibrationen zeigen den Katzenbabys in den ersten Tagen den Weg zur Milchbar. In den ersten Wochen ihres Lebens lernen die Kinder dann die Eltern zu imitieren und reproduzieren eigene Schnurrlaute.
Schnurren beruhigt Katze und Mensch!
Studien haben gezeigt, dass Menschen, die einer Mieze beim Schnurren zuhören, in sehr kurzer Zeit entspannter und weniger gestresst waren und sich sogar der Blutdruck senkte. Die Betreiber von Katzencafés wissen um die beruhigende Wirkung der Tiere und machen sich diese zunutze. Gäste eines Katzencafés verlassen die Lokalität also nicht nur voller Tierhaare, sondern auch entspannt, beruhigt und höchstwahrscheinlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Was für den Menschen gut ist, kann für das Tier nicht schlecht sein. Ja, die kleinen Tiger beruhigen sich mit ihrem Geschnurre auch selbst. Hierbei kommt es leider öfter mal zu Missverständnissen zwischen Mensch und Tier. Der Mensch hört, dass die Katze schnurrt und interpretiert es als wohlwollende Aufforderung näher zu kommen und zu streicheln.
Die Katze schnurrt aber unter Umständen deshalb, weil sie sich gerade bedroht fühlt und sich beruhigen will. Da kommt so ein Kuschelangriff des Menschen natürlich äußerst ungelegen und das Tier fährt die Krallen aus. Ernsthaft zu Schaden ist dabei aber auch noch niemand gekommen, also hartnäckig bleiben beim Schmusen-Versuchen.
Schnurren schützt die Knochen!
Kaum zu glauben, aber wahr. Die durch das Schnurren entstehende Vibration setzt einen Selbstheilungsprozess im Körper des Tieres frei, der das Knochenwachstum anregt und Verspannungen lösen kann. Aktivere Tiere, deren Knochen den ganzen Tag durch Bewegung in Schwung sind, wie z. B. Hunde, haben diese körpereigene Funktion nicht. Katzen, als typische Lauerjäger und Kurzstreckensprinter, gleichen ihren Bewegungsmangel durch ständige Vibrationen aus, die Körper, Muskeln und Knochen auf Trab halten.
Durch diese mechanischen Reize wird der Stoffwechsel angekurbelt, der Knochenneubildungsprozess unterstützt, kurzum: Die Katze leistet Hochleistungssport indem sie auf Deinem Schoß liegt, sich streicheln lässt und dabei schnurrt.
Und wenn wir Dich schon ins Spiel bringen, ja, genau Dich, das Katzenfrauchen oder Herrchen. Eine nicht zu unterschätzende Funktion des Schnurrens haben wir noch gar nicht erwähnt.
Schnurren schenkt Aufmerksamkeit
Eigentlich nicht weiter überraschend, dass unsere geliebten kleinen Felldiven auch wahre Aufmerksamkeitsjunkies sind. Ähnlich wie das Weinen eines Babys löst auch das Schnurren in uns Menschen Impulse aus. Impulse, die uns dazu bringen, nach dem Tier zu sehen, es zu füttern, zu pflegen, zu streicheln und vor allem: es sehr lieb zu haben.
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