Adoptierter Mann, der auf der Suche nach seinen biologischen Eltern ist, ist verblüfft, dass sein Kollege sein Vater ist

Mai 22, 2022

Ein Kind zur Adoption freizugeben ist eine der herzzerreißendsten Entscheidungen für Eltern. Trotz der großen Liebe, die Eltern für ihre Kinder empfinden, führen die Umstände manchmal dazu, dass es im besten Interesse des Kindes ist, bei einer anderen Familie zu leben. Die Entscheidung ist keine böswillige, sondern eine Entscheidung aus reiner Liebe, auch wenn sie mit viel Schmerz verbunden ist.

Aufgrund des jungen Alters der Eltern oder wegen begrenzter finanzieller Mittel – das Aufwachsen in einer anderen Familie ermöglicht dem Kind die bestmögliche Zukunft. Obwohl viele Adoptivkinder ihre leibliche Familie nie kennenlernen, ist es gelegentlich möglich, dass Adoptivkinder Beziehungen zu ihren leiblichen Eltern aufbauen. Dies hängt im Allgemeinen von der Art der Adoption ab – bei einer offenen Adoption haben die biologischen Eltern beispielsweise die Möglichkeit, in gewisser Weise am Leben ihres Kindes teilzuhaben. Dank der zunehmenden Zahl von Gentests wissen heute auch viele Kinder, wer ihre leiblichen Eltern sind. Doch nicht alle Adoptionen führen zu einem Kontakt zwischen den leiblichen Eltern und dem Kind.

Eine unwahrscheinliche Wendung des Schicksals führt manchmal zu Wiedervereinigungen, mit denen niemand rechnet. Nathan Boos aus Tilden, Wisconsin, der kurz nach seiner Geburt adoptiert wurde, fand heraus, dass sein Arbeitskollege tatsächlich sein biologischer Vater war. Bob Degaro aus Chippewa Falls hatte keine Ahnung, dass er den Sohn, den er Jahrzehnte zuvor aufgegeben hatte, bereits getroffen hatte. Diese schöne Geschichte aus dem Jahr 2018 zeigt, dass die Realität manchmal seltsamer sein kann als die Fiktion und dass wunderbare Dinge passieren können, wenn man sie am wenigsten erwartet! Die beiden Männer arbeiten heute daran, eine starke Beziehung aufzubauen.

Nathan Boos aus Wisconsin hatte eine glückliche Kindheit, als er aufwuchs. Obwohl Boos wusste, dass er adoptiert war, hat er seine Eltern nie gefragt, wer seine biologische Familie ist. "Als ich aufwuchs, wusste ich immer, dass ich adoptiert war, aber es kam mir nie in den Sinn, dass ich jemals meine Eltern finden würde", sagte Boos gegenüber WEAU News. Boos' Eltern wussten zwar, wer seine biologischen Eltern waren, sie haben es ihm jedoch nie gesagt, da er sie nie danach gefragt hatte.

Boos hatte keine Ahnung, dass er seinen biologischen Vater tatsächlich bereits kennengelernt hatte! Zu dieser Zeit arbeitete Boos als Lkw-Fahrer und bei der Spedition Rock Solid Transport in Chippewa Falls freundete sich Nathan mit einem seiner Kollegen, Robert Degaro, an. Nathan und Robert verbrachten viel Zeit miteinander und folgten sich schließlich auf Facebook. Dort machte Nathans Mutter eine verblüffende Entdeckung. Sie erzählte ihrem Sohn, dass sein Vater auch Lkw-Fahrer war und versuchte, ihn zu finden. Dabei stellte sie überrascht fest, dass die beiden bereits befreundet waren: "Sie ging einfach auf mein Facebook-Profil, schaute durch meine Freundesliste und zeigte auf sein Bild. Ich meinte nur: 'Geh weg'", sagte Boos.

Wir können uns nur vorstellen, wie schockierend es gewesen sein muss, zu erfahren, dass sein Vater bereits mit ihm befreundet war, sowohl online als auch im echten Leben! Um die Nachricht zu bestätigen, nahm Boos Kontakt zu Degaro auf und fragte ihn nach seiner leiblichen Mutter. Für Degaro sollte dies ein unglaublicher Moment in seinem Leben werden.

Eines Tages hat er mir auf Facebook eine Nachricht geschickt und mich gefragt, ob ich seine leibliche Mutter kenne, und ich sagte: "Ja, das ist meine Ex-Frau ... und ich bin fast vom Stuhl gefallen ... Ich dachte nur: Oh mein Gott", sagte Degaro gegenüber WEAU News. Boos erfuhr dann, dass sein leiblicher Vater und seine leibliche Mutter noch zwei weitere Kinder hatten, die somit seine leiblichen Geschwister waren! Die Nachrichtenagentur berichtet zwar nicht darüber, ob die Geschwister und die biologische Mutter eine Beziehung zu Boos aufgebaut haben, aber sicherlich hat die bereits bestehende Freundschaft zwischen ihm und Degaro dazu beigetragen, ihre Beziehung zu stärken.

Zu der Entscheidung, Boos zur Adoption freizugeben, sagte Degaro, dass letztlich finanzielle Gründe zu der Entscheidung geführt hatten, ihren Sohn abzugeben, damit er ein besseres Leben haben kann. "Damals war ich kein guter Vater. Seine leibliche Mutter hatte die Adoptiveltern ausgewählt, weil sie irgendwie verwandt waren ... entfernte Cousins, glaube ich, aber das wusste ich nicht", sagte Degaro. Während sie ihre Beziehung zueinander weiter ausbauten, meinte Boos, dass sie einen Schritt nach dem anderen gehen, oder wie Lkw-Fahrer sagen, eine Meile nach der anderen.

"Es ist immer noch ein Schock und es gibt Tage, an denen ich nicht genau weiß, was ich sagen oder wie ich mich verhalten soll ... Ich meine, er ist mein Sohn, aber wir hatten nicht diese Vater-Sohn-Beziehung, als wir aufwuchsen, und dann wurden wir zu Arbeitspartnern, bevor wir wussten, wer wir wirklich sind", sagte Degaro der Nachrichtenagentur. Es ist eine seltsame Situation für beide Männer, aber es ist deutlich zu sehen, dass sie ein Teil des Lebens des jeweils anderen bleiben wollen.

Es wird einige Zeit dauern, bis die Beziehung noch familiärer wird, aber die beiden Lkw-Fahrer haben bereits die ersten Schritte unternommen! Boos heiratete im Jahr 2018 und Degaro freute sich, an diesem großen Tag seines Sohnes dabei zu sein. Herzerwärmende Geschichten wie diese zeigen uns die Kraft der Liebe und der Familie und dass das Schicksal uns manchmal auf schöne Wege führt, die wir vielleicht nicht erwartet haben.

Eine ähnliche Geschichte wurde 2017 berichtet, als sich zwei Brüder nach einem DNA-Test kennenlernten. Kieron Graham wusste, dass er adoptiert war, und war schon immer neugierig auf seine leibliche Familie. Deshalb schenkten ihm seine Adoptiveltern zu Weihnachten einen DNA-Test. Es stellte sich heraus, dass sein Bruder, Vincent Ghant, nur 15 Minuten von ihm entfernt wohnte und auch dieselbe Universität besuchte! Interessanterweise studierten beide Brüder Politikwissenschaften, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass sie oft aneinander vorbeigelaufen sind, ohne zu wissen, dass sie verwandt sind!

"Es war erstaunlich", erinnerte sich Graham. "Wir starrten uns nur an und weinten beide ... Ich wusste, dass meine Mutter in einer schwierigen Situation war: Sie war eine alleinerziehende Mutter und arbeitete 12 bis 15 Stunden am Tag als Krankenschwester." Die beiden Brüder lernten auch ihre leibliche Mutter kennen und erfuhren, dass sie noch einen Bruder haben, namens Christian. Die drei Brüder treffen sich auch weiterhin und verbringen Zeit miteinander. "Jedes Mal, wenn wir uns treffen, schaffen wir neue Erinnerungen und stärken unsere Beziehung zueinander", sagte Ghant gegenüber TODAY.

Kanntest Du diese wunderbaren Geschichten über die Wiedervereinigung der Adoptivkinder mit ihren biologischen Eltern? Hast Du auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule schon mal zufällig ein Familienmitglied oder einen Freund wiedergetroffen? Erzähl uns Deine Geschichte und lass Deine Freunde und Familie ebenfalls von dieser wunderschönen Wiedervereinigung zwischen Vater und Sohn wissen.